Mit Schnurrbart, Charme und Melone

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Al MacBharrais ist ein liebenswürdiger, älterer Schotte mit Schnurrbart und Druckerei. Ersterer dient der Würde und des guten Aussehens, zweiteres als Tarnung für die Arbeit, die er tatsächlich erledigt. Und die ist alles andere als harmlos, ist er doch ein Siegelmagier, der dafür verantwortlich ist, dass Pantheons und andere Gefilde das tun, was sie sollen: auf ihrer Seite bleiben oder sich wenigstens anmelden, wenn sie die Erde besuchen. Doch dann passiert das Unfassbare: Gordie, der Lehrling von Al, stirbt. Seltsamerweise ist er nicht der erste Lehrling, der unter Als Mentorship das Zeitliche segnete, doch auf jeden Fall war er der Umtriebigste. Und plötzlich hat der liebenswürdige, ältere Schotte alle Hände voll zu tun, nicht nur die Feenwesen in den Griff zu bekommen, sondern sich auch vor neugierigen Polizisten zu schützen und sogar der CIA Einhalt zu gebieten.

Von Hearne kenne ich nur den kurzen Band, in dem Oberon, der Hund des Eisernen Druiden, aus dem Nähkästchen plaudert. Das war ganz nett, konnte mich jedoch nicht wirklich so fesseln, dass ich unbedingt die Abenteuer von Atticus hätte lesen wollen. Vielleicht war das ein Fehler. Zumindest die Dinge, um die sich Al MacBharrais hier kümmert, waren äußerst unterhaltsam, spannend und hatte genau den Pfiff an CIA-Bashing, den ich mag. Außerdem scheint Hearne das Thema Menschenhandel am Herzen zu liegen, was hier zwar manchmal etwas deplatziert wirkte, ihn aber sympathisch macht. Die Erlebnisse und Sprüche von Al konnten mich jedenfalls durchaus mitnehmen, auch wenn mir die Siegelmagie auf Dauer ein bisschen zu mächtig ist. Zwar ist Al trotzdem immer mal wieder verletzt worden, das lag jedoch eher an seinem Alter oder einer Fehleinschätzung der Situation. Rausreißen konnten das die Sympathieträger der handelnden Personen und das lässige Jonglieren mit Pantheons und Feenwesen. Ich hoffe, ein zweiter Band folgt demnächst.