Schräge Unterhaltung

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so.ein.kokolores Avatar

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Ein Whisky-klauender Hobgoblin namens Fuck Boy … äh Buck Foy!, eine pitfightende Buchhalterin und ein alter Mann, der mit Siegeln Gottheiten in Schach hält. Klingt nach einem turbulenten und schrägen Roman mit viel Potenzial.
Kevin Hearne knüpft mit seiner neuen Reihe an die erfolgreiche „Druiden“-Serie an. Doch statt Druiden-Magie ist jetzt Siegel-Magie angesagt, die zwar vom Wirkungsgrad etwas schwächer ist, aber trotzdem dem Siegelagenten Aloysius MacBharrais (Al) hin und wieder den Arsch rettet. Jedoch hilft sie nicht gegen den üblen Fluch, der auf ihm lastet. Dieser bewirkt, dass seine Stimme Hass gegen ihn bei anderen Menschen auslöst. Hilft also nur die moderne Technologie und so nutzt er eine Sprach-App zur Kommunikation. Soweit so gut, doch nach dem Tod seines letzten Lehrlings ist Al mit dessen üblen Machenschaften konfrontiert, die jetzt ans Tageslicht kommen. Denn sein Schüler war in einen Feenhandel verstrickt der nun jede Menge Ärger nach sich zieht. Mit viel Witz und dreckigen Sprüchen im Gepäck, stattet der Autor seine recht kauzigen Protagonisten aus (unter anderem besagter rosa Hobgoblin, der nichts lieber macht als stehlen und Leute veraschen), die nun gegen irische Gottheiten und andere Fabelwesen vorgehen müssen. Und dank ausreichend Whisky und Gin Nachschub, lässt sich auch das ein oder andere Problem im Nu lösen.

Alles in allem hat Kevin Hearne wieder einen soliden Fantasy-Roman veröffentlicht, den man mal schnell zwischendurch weg lesen kann. Allerdings fand ich die Geschichte im direkten Vergleich mit ähnlichen Urban-Fantasy-Titeln von Schriftstellern wie Aaronovitch, Jacka und Co. etwas schwach auf der Brust. Das ist aber nur mein persönliches Empfinden und ich glaube, dass in den nächsten Bänden noch vieles herauszuholen ist. Ich bin da optimistisch. Wer also Spaß an schräger Fantasy-Literatur hat, wird hier auf seine Kosten kommen.