Minna im Labyrinth der Bücher
Zunächst hat mich das schöne Cover und der Buchtitel angesprochen. Momentan ist Kinderliteratur über magische Bücher und Bibliotheken recht populär, und ich habe mit unseren Kindern schon das ein oder andere Buch mit einer solchen Thematik gelesen. Trotzdem war ich neugierig auf „Tinte, Staub und Schatten“. Minna möchte -wie bereits ihre Mutter vor ihr- Büchersucherin werden. Dafür geht sie bei dem griesgrämigen Antiquar Raban in die Lehre. Unter dem Antiquariat befindet sich einer der Eingänge in das sagenumwobene und riesige Bücherlabyrinth. Ganz besondere und seltene Bücher sind dort versteckt, und die Aufgabe eines Büchersuchers ist es, diese raren Ausgaben zu entdecken. Doch das Labyrinth und die Suche darin können lebensgefährlich sein, denn magische Kreaturen lauern versteckt in den verzeigten Gängen. Nicht wenige Menschen gelten als verschollen im Labyrinth. Auch Minnas Mutter soll im Labyrinth ihr Leben verloren haben. Die genauen Umstände sind nicht bekannt. Auch deshalb möchte Minna Büchersucherin werden: Sie möchte das Verschwinden ihrer geliebten Mutter aufklären. Das Buch ist besonders in der zweiten Hälfte spannend geschrieben. Die Passagen über das Bücherlabyrinth und die fantasievollen Wesen darin haben mir am besten gefallen. Schwierigkeiten hatte ich mit der Figur des Antiquars Raban. Er ist ständig mürrisch und fies, selbst zu seinem eigenen Sohn. Für mich blieb unklar, warum er Minna als Lehrling einstellt, zumal er ihr im gesamten Buch nicht wirklich etwas „beibringt“ und sie nur ablehnend behandelt. Da der Schluss allerdings einige Fragen offen lässt, bin ich gespannt auf den zweiten Teil.