Ein Jugendbuch über die Liebe und das Erwachsenwerden

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Lara Jean ist 17 und lebt mit ihrem Vater und ihren beiden Schwestern Margot und Kitty zusammen. Nach dem Tod ihrer Mutter mussten die drei Schwestern viele Aufgaben im Haus übernehmen. Nun wird sie für ein Jahr nach Schottland gehen, und Lara Jean wird die Rolle der ältesten Schwester im Haus übernehmen. Dann passiert etwas Schreckliches: Lara Jean hatte Liebesbriefe aufbewahrt, die sie nur für sich selbst geschrieben hatte. Mit keinem dieser Jungs verband sie wirklich eine Freundschaft, es waren eher imaginäre Beziehungen gewesen. Diese fünf Briefe wurden nun abgeschickt – und Lara Jean wird plötzlich von Josh deswegen angesprochen, Margots bisherigem Freund, und von Peter Kavinsky, dem sie ihren ersten Kuss verdankt. Peter und Lara Jean gehen eine Schein-Beziehung ein, denn Peter möchte seine Ex-Freundin Genevieve eifersüchtig machen, und Lara Jean würde gerne ihre Freundschaft zu Josh vertiefen. Kann das gut gehen?
Die Handlung des Buches spielt im College-Milieu mit Jugendlichen, die sich sehr intensiv mit dem Thema Freundschaften, Liebe und Erwachsenwerden auseinandersetzen müssen. Da Lara Jean selbst die Erzählung übernimmt, kann sich der Leser bzw. die Leserin schnell in ihre Sichtweise einfinden, erlebt mit ihr all die Emotionen, die die verschickten Briefe hervorrufen wie auch ihre Erlebnisse, die sich daraus ergeben, und wird mit ihr mitfühlen und mitfiebern, wie es mit Josh und Peter weitergeht. Mit leisen Tönen werden auch weitere Themen angesprochen, wie z.B. das asiatische Aussehen von Lara Jean und die Schwierigkeiten, die sie manchmal deswegen hat, und der frühe Verlust der Mutter, die Rollenwechsel, die sich daraus ergeben. Doch alle diese Themen intensiver zu behandeln würde den Rahmen des Buches sprengen, andererseits werden bereits Fäden gelegt für eine Fortsetzung der geplanten Fortsetzung.
Der Schreibstil ist flüssig und sehr leicht zu lesen, die einzelnen Seiten fliegen nur so dahin. Die Spannung selbst war meistens vorhanden, allerdings war mir manches etwas zu sehr ausgebreitet und hätte für mich (als Erwachsene, die dieses Lebensalter bereits lange hinter sich hat) viel mehr gestrafft werden können. Doch es ist ja ein Jugendroman, und so muss genau dieses Lebensalter auch im Mittelpunkt stehen. Das ist gut gelungen, und deshalb kann ich das Buch genau für diese Zielgruppe gut empfehlen.