Gefangen zwischen Hoffnung und Verzweiflung

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Als begeisterte Leserin von Dystopien war ich sofort neugierig auf To Cage a Wild Bird. Schon der knallige, intensive Rotton des Covers hat mich sofort angesprochen – er sticht aus der Masse düsterer Neuerscheinungen heraus und verspricht Spannung und Intensität. Und tatsächlich: Schon nach den ersten Seiten war ich völlig gefesselt.

Der Einstieg in die Geschichte fiel mir unglaublich leicht. Brooke Fast schreibt mit einem locker-leichten, bildhaften Stil, der die Handlung lebendig werden lässt und dafür sorgt, dass man die Seiten nur so verschlingt. Die Welt von Dividium ist dabei gleichermaßen faszinierend wie erschreckend. Endlock, das Gefängnis, in das Raven eindringen muss, ist ein gnadenloser Ort, an dem Macht, Hoffnungslosigkeit und menschliche Abgründe auf erschreckende Weise aufeinandertreffen. Die Autorin schafft es, diese düstere, bedrückende Atmosphäre glaubhaft zu vermitteln, ohne dass es jemals langatmig wird.

Raven als Protagonistin hat mein Herz im Sturm erobert. Sie ist mutig, clever und kämpferisch, aber zugleich verletzlich und emotional nachvollziehbar. Ihr Bruder Jed ist ihr Anker, und ihre Liebe zu Vale – dem geheimnisvollen Wächter – entwickelt sich langsam und intensiv, ohne auf Klischees zurückzugreifen. Die „verbotene“ Romantik zwischen den beiden ist spannend, emotional und passt perfekt in die düstere, gefährliche Welt, die Fast erschaffen hat. Auch die Nebenfiguren sind vielschichtig und tragen dazu bei, dass die Welt von Endlock lebendig und glaubwürdig wirkt.

Besonders beeindruckt hat mich, wie das Buch einige meiner liebsten Tropes wie Enemies to Lovers, Forbidden Love und Found Family aufgreift, ohne dass es vorhersehbar oder abgedroschen wirkt. Die Mischung aus Action, Spannung und Emotionen ist perfekt ausbalanciert, und ich konnte das Buch wirklich kaum aus der Hand legen. Die Handlung bleibt konstant spannend, die Dynamiken zwischen den Figuren fesselnd, und immer wieder blitzen kleine Hoffnungsschimmer auf, die die düstere Welt etwas menschlicher machen.

Brooke Fast hat es geschafft, mich emotional mitzunehmen – ich habe mitgefiebert, mitgelitten und mitgehofft. Die Charakterentwicklung ist großartig umgesetzt, die inneren Konflikte Ravens fühlbar und nachvollziehbar. Besonders die Momente, in denen Hoffnung und Verzweiflung aufeinandertreffen, bleiben noch lange im Gedächtnis.

To Cage a Wild Bird ist ein richtiges Highlight für alle Fans von düsteren, intensiven Dystopien mit starken, authentischen Charakteren und einer spannenden, emotionsgeladenen Handlung. Die 448 Seiten vergehen wie im Flug, und das Ende – ein fieser Cliffhanger – macht nur noch neugieriger auf die Fortsetzung. Ich warte sehnsüchtig auf Band zwei und kann dieses Buch jedem nur wärmstens empfehlen. Fünf von fünf Sternen sind hier mehr als verdient!