Starke Dystopie mit fesselnder Handlung mit Herzklopfen

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josbuecherblog Avatar

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Ich habe lange keine Dystopie mehr gelesen und deswegen war ich umso gespannter auf dieses Buch. Die aufgezeigt Welt ist komplex, jedoch wird sie in der Geschichte nach und nach mit mehr Details angereichert, so dass ich als Leser sehr gut beim World-building mitgekommen bin. Ich finde die Idee schon krass, dass jeder, der auch nur eine „kleinere“ Straftat begeht, dasselbe Schicksale erleidet wie jemand, der einen Mord begangen hat. Die Idee, dass die Menschen nicht nur lebenslange Haft bekommen, sondern auch von reichen Personen gejagt werden können, hat mich richtig schockiert. Aber genau so ein grausames System macht eine Dystopie für mich so spannend, da es immer Menschen geben wird, die dagegen rebellieren.
Neben der Idee des Buches haben mir auch die Charaktere sehr gut gefallen. Raven ist zu Beginn nicht wirklich liebenswürdig und ich konnte viele Vorwürfe bzw. Vorurteile gegen sie verstehen. Jedoch hat sie auch eine schwere Vergangenheit, in der sie viel durchmachen musste und man kann sie als Leser trotz ihrer nicht immer so moralischen Verhaltensweisen sehr gut nachvollziehen. Sie ist extrem loyal gegenüber denen, die sie mag und beschützt sie – auch wenn sie sich selbst dafür in Gefahr bringt. Raven ist mir als Protagonistin im Laufe der Geschichte wirklich sehr ans Herz gewachsen und ich habe mit jeder Seite mit ihr mitgefiebert. Auch die anderen Charaktere wurden vielschichtig dargestellt. Jede Figur hatte ihre Eigenarten und sie sind mir auch alle richtig sympathisch geworden.
Die Welt, in der die Geschichte spielt als auch die einzelnen Szenen sind so bildhaft geschrieben, dass ich mir alles genau vorstellen konnte. Ich hatte das Gefühl, dass in meinem Kopf neben dem Lesen wie eine Art Kinofilm läuft, was wirklich selten bei mir vorkommt. Ich kann mir durchaus vorstellen, dass dieses Buch verfilmt wird, da diese Geschichte für mich absolutes Potenzial besitzt und es mich an manchen Stellen auch ein bisschen an Tribute von Panem erinnert hat, ohne zu ähnlich zu sein.
Auch die Covergestaltung gefällt mir jetzt nach dem Lesen des Buches noch besser, da viele kleine Einzelheiten von Symbolen über Spitznahmen aufgegriffen wurden. Ich finde, bei diesem Buch merkt man, an viele Details die Autorin beim Schreiben gedacht hat, so dass sich diese geschaffene Welt wirklich real anfühlt und man selbst als Leser darin eintaucht. Nachdem ich das Buch beendet habe, muss ich auch oft im Alltag daran denken und teilweise kommt es mir vor, als wäre die Geschichte eine Serie gewesen, die ich unbedingt weiterschauen muss – so bildhaft war das Buch für mich!
Insgesamt kann ich gar nicht so richtig in Worte fassen, wie toll dieses Buch für mich war. Ich fand die Idee der Dystopie super und einfallsreich, da die geschaffene Welt komplex genug, aber auch gut zu verstehen war. Die Charaktere haben mir allesamt gefallen und sind mir jetzt schon so sehr ans Herz gewachsen, dass ich an manchen Stellen wirklich die ein oder andere Träne verdrücken musste. Diese Geschichte war fesselnd, bewegend und herzzerreißend und ich kann den nächsten Band gar nicht abwarten!