To Cage a Bird

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canyouseeme Avatar

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Ich habe schon lang keine Dystopie mehr gelesen, daher habe ich mich schon sehr auf die Welt von "To Cage a Wild Bird" gefreut. Das Setting ist auch durchaus düster, Dividium eine in sich geschlossene Gemeinschaft, die auf klare Unterschiede zwischen den einzelnen Bereichen setzt und damit von dem grundlegenden World-Building etwas an "Die Tribute von Panem" erinnert. Tatsächlich hätte ich persönlich mir etwas mehr Informationen zur Welt, der Entstehung und den Strukturen gewünscht, Autorin Brooke Fast gibt aber insgesamt genug Informationen, so dass Dividium eine ausreichend strukturierte dystopische Welt ist. Das Gefängnis Endlock ist wirklich ein grausiger Ort, wenngleich mir einige Strukturen vor Ort zu gut ins Bild gepasst haben und für die Komplexität der Handlung zu platt waren.
Hauptcharakter Raven ist mir sympathisch, auch die Charakterentwicklung im Verlauf der Handlung gefällt mir gut. Auch hier gab es einen kleinen Holperer in der Charakterdarstellung, der mich inhaltlich nicht überzeugen konnte, aber für den Spannungsaufbau nützlich war. Vale war ein ebenso spannender Protagonist, die Anziehung zwischen ihm und Raven hat mir gefallen, die Spice-Szenen haben im Großen und Ganzen auch gut in die Story gepasst. Auch bei Vale gab es für mich kleinere Umgereimtheiten in der Charakterdarstellung, die das Gesamterlebnis aber nicht unbedingt schmälern.
Für mich ist "To Cage a Bord" ein gelungenes Debut, das mich trotz kleinerer Schwächen im Storytelling (unelegante, etwas platte Lösungen für Herausforderungen) sehr gut unterhalten hat. Vor allem auch der angenehme Schreibstil und die genutzte Sprache, in Übersetzung durch Bettina Ain haben zu einem guten LEse-Erlebnis beigetragen.