Geld als Katalysator

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Geld als Katalysator.
Eine Immobilie für crazy rich people in Los Angeles als Hintergrund für eine Geschichte, die der Frage nachgeht, was die Aussicht auf eine Million Dollar Provision mit Maklern machen kann. Wie groß ist die Gier oder steht finanzielle Not im Hintergrund?
Eine Leiche stört eine Besichtigungsparty für ein 50 Millionen Dollar Haus am Strand von Malibu. Soweit zur Ausgangslage.
Die polizeilichen Ermittlungen laufen parallel zu den Handlungssträngen, die sich vor und nach dem Auffinden der Leiche im Leben der Protagonisten ereignet haben. Sie sollen Klarheit über die Hintergründe und möglichen Motive des Mörders bringen. Was für Schicksale treiben die Menschen voran; zu was für Taten werden sie aus seelischer Not heraus getrieben?
Alle Lebensbilder der Protagonisten geben Motive her, die einen Mord rechtfertigen könnten (sofern ein Mord überhaupt zu rechtfertigen ist). Nur halten sich die Protagonisten bedeckt, sitzen der verlockenden Möglichkeit auf, durch Verschweigen von sich abzulenken. Vielfach werden Momentaufnahmen völlig aus dem Zusammenhang gerissen, falsch eingeordnet und führen damit zu einer Verzerrung der Sicht.
Was sich wirklich abgespielt hat, erfährt der geneigte Leser nach einer spannenden Lektüre selbstverständlich erst am Ende des Buches.
Hier zeigt sich das Können einer Autorin, die es versteht, den Leser zu fesseln, die weiß, wie ein guter Kriminalroman auszusehen hat und die den Leser bis zum Schlusspunkt bei der Stange hält.
Ein gelungener Kriminalroman, der aber das Attribut Thriller nur halb verdient hat. Dafür ist der Spannungsbogen über die gesamte Handlung hinweg an manchen Stellen verflacht. Was aber dem Plot keinen Abbruch tut, zumal das Ende der Geschichte einem neuen Anfang gleicht. Und das wiederum ist hervorragend.