Eher schwache Story

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Ehrlich gesagt bin ich von dem Buch ziemlich enttäuscht. Ich weiß nicht mal genau, wo man es ansiedeln soll: für eine Agentenstory ist es zu einfach geschrieben, als Thriller gibt es nur Ansätze her, die Liebesgeschichte läuft so halbherzig mit und das Samariterziel als Ärztin für "Ärzte ohne Grenzen" wird letztlich auch nicht so, wie ich mir diesen Job vorgestellt hätte. Ist es also eine Selbstverwirklichungsstory, wie es im Klappentext dargestellt wird ? Für mich hat die Autorin viel zu viel in einen doch nur 344 Seiten dicken Roman gepackt. Bei Frederick Forsyth oder Daniel Silva wären bei dieser Themenhäufung mindestens 600 Seiten rausgekommen.....
Aber nochmal langsam: Marion hat eine Midlife-Crisis in ihrer Ehe mit einem wohl lieben, aber zu braven Ehemann, zwei Töchtern, die studieren und daher aus dem Haus sind. Auch in ihrer Arbeit fühlt sie sich nicht mehr wohl und möchte sich daher verändern. Sie strebt ein Jahr bei den "Ärzten ohne Grenzen" in einem Krisengebiet dieser Erde an. Die Vorbereitungskurse dafür finden praktischerweise in Paris statt, wo alte Bekannte von Marion wohnen. In deren Wohnung trifft sie Jean Morel, den sie von früheren Besuchen kennt. Dieser liefert bei den Bonniers, einem älteren Ehepaar, ein kleines syrisches Mädchen ab, Zahra, die wohl direkt aus Aleppo kommt. Wo sind ihre Eltern ? Marion fällt sofort die Ähnlichkeit zwischen Zahra und ihrer jüngeren Tochter auf.
Dann verschwindet Jean und ein Mitarbeiter, Claude Baptiste, des französischer Inlandsgeheimdienstes, befragt sie zu Jean und seiner Arbeit. Jean hat wohl Kontakte zu Syrern und Geheimdiensten, die sein Leben gefährden. Bei ihrem ersten Besuch einer Ausstellung in Paris fällt Marion ein großes Foto auf, das eine Frau zeigt, die wiederum ihr selbst sehr ähnelt. Wer kann das sein ? Im Laufe der Geschichte gibt es viele Verwicklungen, unglaublich viele Zufälle und neu entdeckte Verwandtschaftsverhältnisse . Das Ganze endet in einem Showdown in einem Ferienhaus in der Bretagne.... Fortsetzung folgt wohl bald.
Das Buch ist leicht und schnell zu lesen, eben fast zu einfach und ohne große Tiefe. Das Flüchtlings - und Schlepperthema wurde nur kurz angerissen. Irgendwie war das alles eher unbefriedigend, zurück bleibt Leere wie nach zu viel Zuckerwatte.