Oberflächlich und viel zu unpolitisch

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nijura Avatar

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Die Oberärztin Marion ist mit ihrer Ehe und ihrem Leben unzufrieden, sie fühlt sich nicht gebraucht und will deshalb zu „Ärzte ohne Grenzen“. Dafür muss sie nach Paris reisen, dort kommt sie bei einer befreundeten Familie unter und lernt dort Zahra kennen, ein syrisches Flüchtlingsmädchen, das dort untergebracht wurde.

Den ersten Eindruck, den ich aus dem Klappentext und der Leseprobe gewinnen konnte war, dass das Buch von Flüchtlingen handelt, ein sehr aktuelles und brisantes Thema, das mich sehr interessiert.

Leider konnte mich die Geschichte nicht wirklich überzeugen.
Erstens wurde nirgends richtig darauf eingegangen, wie Marion die Zuneigung von Zahra gewinnen konnte, das war alles sehr oberflächlich und ich konnte auch keine wirkliche Sympathie zu Marion empfinden.
Über die politischen Hintergründe erfährt man viel zu wenig, als dass man sich ein Bild machen könnte. Da sind halt die Bösen und die Guten, brisante Dokumente und das wars…
Von den Problemen, die Flüchtlinge zu bewältigen haben, kommt im ganzen Buch nichts vor.
Plötzlich tauchen Verwandte auf und es gibt mir ein paar zu viele Zufälle, die sehr zweifelhaft sind.
Dazu ist der Plot auch nur mäßig spannend und der „Showdown“ ist dermaßen unglaubwürdig, und zu guter Letzt gibt es dann auch noch ein offenes Ende.

Fazit: Das eigentliche Thema wurde meiner Meinung nach deutlich verfehlt. Zu unpolitisch, verwirrend und undurchdacht. Lediglich der Schreibstil war ordentlich.