spannend und hochaktuell

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bookworm08 Avatar

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Marion Sanders reist nach Paris, um von dort aus ihren Auslandseinsatz bei Ärzte ohne Grenzen anzutreten, nicht zuletzt, um ihrem eigenen Leben, ihrer kriselnden Ehe eine Zeit lang zu entfliehen. Zu Gast bei Louise Bonner, die fast wie eine Mutter für sie ist, begegnet sie Zahra, einem syrischen Flüchtlingsmädchen. Sie ahnt nicht, welche Folgen diese Begegnung nach sich ziehen wird.

Wer einen Roman über den Auslandseinsatz für "Ärzte ohne Grenzen" erwartet, könnte enttäuscht sein. Handlungsort ist allein Paris. Doch das tut der Spannung keinen Abbruch. In hohem Tempo, das durch kurze Kapitel getragen wird, erzählt Alex Berg flüssig Marion Geschichte, die sie auch mit ihrer eigenen Geschichte konfrontieren wird.

Erzählt wird der Roman aus verschiedenen Perspektiven: Neben Marion lernen wir Jean Morel, Louises Neffen, der Zahra nach Paris gebracht hat, kennen; ebenso begegnen wir dem Geheimdienstler Claude Baptisten und seinem Kollegen. Die Autorin springt von Kapitel zu Kapitel zwischen den einzelnen Erzählperspektiven hin und her, sodass sich langsam das komplette Ausmaß der Handlung entfaltet. Dabei verzichtet sie auf Schwarzweißmalerei.

Trotz oder gerade wegen des hohen Tempos erfordert der Roman einige Konzentration. Die Autorin versteht es, wichtige Informationen wie nebenbei in den Text einfließen zu lassen, sodass die Aufmerksamkeit des Lesers gefordert ist.

Am Schluss bleibt vieles offen, ich mag offene Enden, doch hier hätte ich mir eine etwas ausführlichere Auflösung gewünscht. Ich gehe davon aus, dass es eine Fortsetzung geben wird, wie es der Schlusssatz andeutet. vor diesem Hintergrund kann ich mit dem Ende leben und hoffe auf ein Wiedersehen mit Marion und Co. Genügend Themen für eine Fortsetzung sind auf jeden Fall enthalten.

Wer gerne spannende und gut geschriebene Politkrimis liest, dem sei dieses Buch ans Herz gelegt. Ich freue mich jedenfalls auf weitere interessante
Spannungsromane von Alex Berg.