Atmosphärisches Labyrinth

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merkurina Avatar

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Ich hatte einen Heidenrespekt vor dem Buch, nicht nur weil es so viele Seiten hat. Aus dem Augenwinkel las ich dann noch, es sei auch recht verwirrend. Manchmal ist es prima, vorgewarnt zu sein: So musste ich mich nicht grämen, dass ich nicht gleich zu Anfang so recht verstand, wie die Personen zusammenhängen. (Etwas seltsam ist der Erzählstil ja schon, mit einer Ich-Erzählerin beginnend, die dann bald abgehängt wird von den historischen Ereignissen...)
Akzeptierend, dass ich mich durch die Gassen Smyrnas treiben lassen kann, ohne gleich zu wissen, wo das alles hin führt, fand ich diese Erzählweise, die selbst etwas Labyrinthisches hat, sehr sinnlich und verheißungsvoll. Mit der Zeit jedoch, das muss ich zugeben, hatte die Lektüre manchmal Längen, beziehungsweise ist es schwierig wieder rein zu kommen, wenn man den Sog mal verlässt. Vielleicht als Urlaubsbuch noch geeigneter, wenn man sich treiben lassen kann - und merken, dass auch dieser orientalische Ort viel Leid gesehen hat. Ach....