Das Mädchen und die Stadt

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern Leerer Stern
missbibliophile Avatar

Von

Ich hatte schon vor ein paar Jahren von "Tochter einer leuchtenden Stadt" von Defne Suman gehört, als ich ein anderes Buch las, das zur gleichen Stadt in der gleichen Region spielte. Damals hatte mich die Synopsis schon sehr angesprochen, aber da es keine englische bzw. deutsche Übersetzung gab und mein türkisch nicht gut genug war (bzw. es immer noch nicht ist), um so einen langen Roman zu lesen, habe ich das Buch wieder vergessen. Deshalb freute es mich umso mehr, als ich es auf "Vorablesen" sah.
Leider hat mir das Buch aber nicht so gut gefallen, wie ich gedacht hätte. Deshalb auch nur drei von fünf Sternen.
Zuerst zum Positiven: Das Cover ist sehr schön gestaltet. Dass die Hardcoveredition rosa ist mit einem rosa Lesebändchen gefällt mir auch sehr. Inhaltlich gefällt mir die Storyidee bzw. die Ausgangspremisse. Leider hapert es an der Umsetzung. Vieles an der Handlung ist sehr klischeehaft und stellenweise erinnert die Handlung eher an eine (melo)dramatische Soap-Opera. Die Zeitsprünge sind verwirrend, ebenso die plötzlich mitten in der Handlung wechselnden Erzählperspektiven. Fehler in der Orthografie stören im Lesefluss, aber dafür kann die Autorin nichts.
Die zwei Protagonistinnen, Edith und Panayota, wirken eher schablonenhaft, man erfährt nicht viel über ihre Beweggründe bzw. sind sie (bis auf wenige Ausnahmen) ziemlich passiv. Spannendere Persönlichkeiten hätten dem Buch gut getan, weil die Idee toll ist: Eine Geschichte, die kurz vor dem Untergang einer Welt spielt, die inzwischen fast unbekannt ist. Da hätte man noch viel mehr herausholen können. Schade!