Ein Buch zum Abtauchen

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leahrgr Avatar

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In "Tochter einer leuchtenden Stadt" von Defne Suman geht es um die Stadt Smyrna/Izmir und das tragische Schicksal der Menschen die dort lebten.
Ich habe mich entschieden das Buch zu lesen, weil ich das Cover von Anfang an sehr schön gestaltet und auch sehr ansprechend fand.
Am Anfang habe ich zugegebenermaßen einige Zeit gebraucht, um in das Buch reinzukommen, da es sehr anspruchvoll ist. Zu Beginn werden in sehr kurzer Zeit ziemlich viele sehr unterschiedliche Charaktere vorgestellt, deren Bedeutung und Rolle erst im weiteren Verlauf des Buches klarer werden. Man wird also ein bisschen ins kalte Wasser geworfen und es dauerte einen Moment, bis ich alles richtig einordnen konnte, zumal ich das Buch ohne spezifisches Vorwissen über die Kulturen/Orte gelesen habe.
Trotzdem hat mir der Aufbau gut gefallen, und wie alles nach und nach Sinn ergibt und die Teile wie bei einem Puzzle allmählich an die richtige Stelle rücken.
Auch konnte ich mich sehr gut in die Charaktere hineinversetzen, nachdem ich mich richtig auf das Buch eingelassen habe. Ich fand sie sehr authentisch, und auch die Entwicklungen der einzelnen Charaktere im Verlauf des Buches waren sehr deutlich und haben mir sehr gut gefallen.
Den Schreibstil fand ich super und sehr fesselnd. Was mich aber ein bisschen "gestört" hat war, dass viele Wörter auf anderen Sprachen waren, und ich ständig im Glossar nachgucken musste, was genau diese bedeuten. Das hat zwar zu Authentizität beigetragen und wäre auch ein spannendes Element gewesen, allerdings nur, wenn es nicht so viele Wörter gewesen wären.
Alles in allem fand ich das Buch ziemlich gut, es ist aber kein Buch, das man nebenbei lesen sollte, sondern etwas, auf das man sich komplett einlassen muss! Also für alle, die sich so richtig in einem Buch verlieren wollen, genau das Richtige.