Farben- und Geschichtenrausch

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Ich hab ein Weilchen gebraucht, für die 495 Seiten. Der Roman von Defne Suman, ist zwischen den Weltenverschiebungen, denen das heutige Izmir und frühere Smyrna ausgesetzt war, angesiedelt. Und voller Farben, Gerüche, Lichter, Geräusche, Schatten, Musik - manchmal soviel literarisches Bühnenbild, dass mir fast schwindlig wurde und es nah am Kitsch kratzte. Das Abgleiten da hinein verhindern aber die eigenwilligen Protagonisten und ihre Geschichten und daher habe ich es nicht bereut, den vielen Seiten Zeit geschenkt zu haben. Die Ich-Erzählerin wird nicht umsonst Scheherazade gerufen, tausendundeine Geschichte kann die alte Frau aus ihrem Erlebtem und dem, was ihrer Heimatstadt und den Menschen darin Anfang des 20. Jahrhunderts widerfahren ist, erzählen. Und auch um sie selbst rankt sich ein dunkles Geheimnis voller Intrigen und Verwicklungen, Liebe und Leidenschaft und einer Familiengeschichte, die den Atem raubt. Ich war beeindruckt von der Vielfältigkeit und Vielschichtigkeit.