Schwere Kost

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beebo Avatar

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Der Roman "Tochter einer leuchtenden Stadt", ist eine verworrene, schockierende und gleichzeitig historisch interessante Geschichte.

Panayota wird als uneheliches Kind einer angesehenen französischen Frau geboren, wächst in einer griechischen Familie auf und wird schlussendlich in einer arabischen Familie wieder geboren.

Die Autorin haucht der Stadt Smyrna neues Leben ein. Mit einem poetisch bildlichen Schreibstil erzählt sie die Geschichte der Stadt mit dem Griechenland -Osmanisches Reich Konflikt. Ohne sich ein Blatt vor den Mund zu nehmen berichtet sie von all den Grausamkeiten der damaligen Zeit, die einen das Grauen lehren . Der Schock sitzt mir noch immer im Genick. Gleichzeit ist die Wortwahl so gekonnt poetisch, dass mir noch beim Schreiben dieser Zeilen der Orangenduft in der Nase liegt.

Durch die relativ hohe Anzahl an Charaktere und die wechselnden Zeitepisoden ist das Buch zwischenzeitlich verwirrend und dadurch ist es schwer der Geschichte zu folgen. Allerdings werden am Ende alle Puzzleteile ineinander gesteckt, sodass ein stimmiges Bild entsteht. Außerdem ist das Vorwort sehr hilfreich für die Handlung. Beeindruckt hat mich auch, dass eine so schockierende und tiefgreifende Geschichte ein positives Ende haben kann.

Es ist eine Geschichte über Familie, Leid, Folter, Macht und Liebe. Es zeigt außerdem auf, wieviel Kraft uns der Glaube geben kann, unabhängig von der Religionszugehörigkeit. Die Hauptperson wächst immerhin zwischen Christen und Moslems auf.