Erneuter Mordfall auf Sandhamn

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Als beim Start einer Regatta ein Richter erschossen wird, ahnt Kriminalkommissar Thomas Andreasson noch nicht, welche Intrigen dahinter stecken. Der Vorsitzende des Segelklubs auf Sandhamn hat nur scheinbar ein geregeltes Leben geführt. Geschah der Mord aus Eifersucht oder gibt es ein wirtschaftliches Motiv? Mühsam beginnt das Team der Stockholmer Polizei die Puzzleteile zusammenzufügen. Lange Zeit ist kein deutliches Bild erkennbar. Als einige Wochen später erneut ein Vorstandsmitglied des Segelklubs erschossen wird, zieht Andreasson die richtigen Schlüsse.

 

Viveca Stens zweiter Kriminalfall im Schwedischen Schärengarten um Kriminalkommissar Thomas Andreasson beginnt ebenso spannend wie der erste. Stetig lässt die Autorin Informationen über das Opfer und die potentiellen Täter einfließen, sodass auch der Leser erst sehr spät auf die wahren Hintergründe kommt. Die kurzen Kapitel und der flüssige Schreibstil verführen, das Buch in einem Rutsch zu lesen. Auch die Umgebung wird wieder sehr bildhaft beschrieben, sodass das skandinavische Flair beim Lesen spürbar wird. Wer blutigen Nervenkitzel sucht, ist mit dieser Serie allerdings nicht gut beraten.

 

Wie bereits im ersten Teil Tödlicher Mittsommer werden auch hier die persönlichen Umstände der Protagonisten einflochten. Darin werden mit den Themen Scheidung, Trauer und das Abwägen neuer Lebenswege vor allem die Psychologie angesprochen. Die eigentliche Krimihandlung rückt damit arg in den Hintergrund, sodass es wie ein Szenenwechsel wirkt, wenn die Ermittlungen wieder aufgenommen werden. Die Charaktere bekommen allerdings so eine Seele und man fiebert automatisch mit ihnen mit. Um die Entwicklung der Figuren zu beschreiben, bezieht sich die Autorin oft auf den Vorgängerband und es wird sogar die Auflösung verraten. Wer also noch plant, den ersten Teil zu lesen, sollte unbedingt die Reihenfolge einhalten, um sich nicht selber um den Lesespaß zu bringen. Im schwedischen Original sind bereits vier Teile der Serie erschienen. Da dieser zweite Teil ein so offenes Ende in Bezug auf das Privatleben von Nora und Thomas hat, freue ich mich jetzt schon auf die Veröffentlichung des dritten.