Cosy Crime mit bewährten Stilelementen

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rebeccawinter Avatar

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Der neue Roman von Anthony Horrowitz um die Lektorin Susan Ryeland wurde wie seine Vorgänger vom Insel-Verlag als Hardcover herausgegeben. Der rabenschwarze Pappeinband wird von einem Umschlag geschützt, den auf der Vorderseite ein schattenhaftes Herrenhaus von dem ein Kolibri mit Scglüssel im Schnabel wegfliegt. Die Bezüge zur Handlung erklären sich im Roman und mir gefällt das Symbolhafte des Vogels.
Wer die Vorgängerbücher um die Lektorin gelesen hat, wird die bekannten Stilmittel dieser Roman hier wiederfinden: Wieder steht ein Buch im Buch im Mittelpunkt der detektivischen Bemühungen von Susan. Man liest quasi zwei Krimis, die aber – natürlich – zusammen hängen. Leider entfiel für mich damit der Überraschungseffekt und etwas das Vergnügen darüber.
Störend waren zwei Fehler in der Handlung, die betreffenden Seiten habe ich mehrmals gelesen, man denkt ja immer, der Fehler liegt bei einem selbst. Aber da der Roman so gut geschrieben ist, der Plot mit sich steigerndem Spannungsbogen (Vorsicht, dies ist Cosy crime – kein Thriller!) und die Handlungen insgesamt stimmig, schaden diese Unstimmigkeiten dem Lesevergnügen nicht.
Sowohl der zu lektorierende Krimi, angesiedelt im Südfrankreich Mitte der 50er Jahre, als auch die eigentliche Kriminalgeschichte in unserer Zeit, sind von einer starken Atmosphäre. Schnell findet man in die Handlung, Situationen und die Zeit hinein. Ich hatte bei dem fiktiven Privatdetektiv Atticus Pünd zeitweise Poirot vor Augen… Das Buch ist ohne Zweifel Filmstoff.
Ein sehr empfehlenswertes, unterhaltsames Buch mit Spannung, die aus dem Lösen der Rätsel, nicht aus Blutrunst, entsteht.