Leider mit Längen
Inhalt:
Nach dem Unfalltod seiner Frau kehrt Jon Nordh nach einer Auszeit wieder in den Job bei der Polizei in Malmö zurück. Für seinen neuen Fall wird ihm eine junge Polizistin, strafversetzt aus Stockholm, zur Seite gestellt, Svea Karhuu. Die beiden ungleichen Ermittler sollen den Mord an dem dreizehnjährigen Rashid aufklären, der bei einem Drive-in-Shooting ums Leben kam. War Rashid wirklich das Ziel oder nur ein zufälliges Opfer?
Meine Meinung:
Ich habe einige Bände aus der Reihe "Nyström und Forss“ dieses Autoren-Duos gelesen. Insofern waren mir die beiden nicht neu. Allerdings hat mir der Auftaktband der neuen Reihe leider nicht ganz so gut gefallen wie die vorherigen.
Der Anfang einer neuen Reihe zieht sich erfahrungsgemäß oft in die Länge, weil die Protagonist*innen und die äußeren Umstände ausführlich eingeführt werden. Das ist auch bei diesem Buch so. Hinzu kommt hier aber noch, dass immer wieder unnütze Details seitenweise ausgeführt werden.
Kurzes Beispiel: Karhuu verfolgt einen gewalttätigen Verdächtigen, der in ein Haus geht und mit einem langen Futteral über der Schulter wieder herauskommt. Das Gewicht schätzt sie auf zwanzig Kilo. Sie grübelt, was da wohl drin sein könnte: Skier? Angelruten? - Hä, wie kommt sie denn darauf??? Irgendwann macht es dann bei der intelligenten Frau klick und sie reimt sich zusammen, dass es ein Gewehr sein muss. Hier kam ich mir richtig veräppelt vor.
Der Fall ist äußerst komplex und ich musste mich beim Lesen schon ziemlich konzentrieren, um die ganzen losen Fäden im Auge zu behalten. Aber das empfand ich eher als positiv. Was mich störte, war, dass sowohl Jon als auch Svea viele offene Baustellen in ihrem Vorleben bzw. Privatleben haben, die in diesem Kriminalroman für meinen Geschmack zu viel Raum einnahmen. Daher schwanke ich zwischen 3 und 4 Sternen, runde aber wohlwollend auf.
Die Reihe:
1. Tode, die wir sterben
2. Schwüre, die wir brechen (ET voraussichtlich im August 2025)