Schwedenkrimi ohne Tempo

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europeantravelgirl Avatar

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Die Bandenkriminalität in Malmö nimmt ganz neue Ausmaße an, als ein 13-jähriger Junge erschossen wird. Die Polizei geht unkonventionelle Wege und setzt ein ungewöhnliches Ermittlerteam ein: Jon Nordh und Svea Karhuu. Beide tragen ein Päckchen: Jons Frau ist bei einem Unfall mit ihrem Geliebten gestorben, Svea hat im Undercover-Einsatz einen Kollegen erschossen.

Diese beiden so unterschiedlichen Charaktere müssen erst einmal eine Basis zur Zusammenarbeit finden, doch die Zeit drängt, denn es kommt zu weiteren Schießereien und es gibt weitere Opfer.

Beim Lesen stellte sich der angekündigte rasante Auftakt leider etwas anders dar. Düster wird es definitiv, wir tauchen tief ins Bandenmilieu und noch ganz andere, ungeahnte Schauplätze ein. Politische Hintergründe und Verbindungen werden dargestellt, und vor allem wird kleinteilig ermittelt. Doch zu meinem ehrlichen Bedauern erfüllte mich dies alles beim Lesen bald mit Langeweile. Ich habe den Thriller keineswegs als rasant empfunden, sondern als zähen Sumpf, durch den wir mühsam waten. Die Geschichte verliert sich völlig in gesellschaftskritischen Betrachtungen, was wahnsinnig interessant ist, das Erzähltempo jedoch zusätzlich ausbremst. Dazu kommen Ermittelnde, die Hinweise erst Seiten später erkennen, was mich ab einem gewissen Punkt tatsächlich nervte. Für mich war die Lektüre dieses Thrillers kein raffiniertes, spannendes Lesevergnügen, sondern harte Arbeit. Ich konnte weder mit den Charakteren wirklich warm werden, noch vermochte es die Handlung, mich wirklich zu fesseln.

Als Milieustudie ehrlich interessant, als Krimi konnte es mich leider nicht überzeugen.