Erinnert etwas an Camilla Läckberg

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In „Todesfall“ von Randi Fuglehaug ermittelt mit Agnes Tveit zweifelsohne wieder einmal eine starke Frau. Dabei ist Agnes keine Polizistin, sondern arbeitet als Lokalredakteurin bei der Zeitung der eigentlich sonst sehr idyllischen Kleinstadt Voss.
Als beim alljährlichen Extremsportfest eine junge Frau tödlich bei einem Formationsfallschirmsprung verunglückt, glauben alle zunächst einmal an einen tragischen Unfall. Doch als sich herausstellt, dass der Fallschirm manipuliert wurde, gibt es gleich mehrere Verdächtige, die Veslemoy Liland getötet haben könnten. War es vielleicht ihr australischer Ehemann, der sich durch die Geburt der gemeinsamen Zwillinge um sein freies Leben betrogen fühlte, oder eher der geheimnisvolle Mann, den Veslemoy noch kurz vor dem Absprung vom Flugzeug aus in der Menschenmenge entdeckte? Auch ihre Kleeblattfreundinnen aus der Schulzeit scheinen etwas zu verbergen. Bis die Wahrheit ans Licht kommt, muss Agnes mühevoll recherchieren und wird dabei eher widerstrebend von ihrem besten Freund, dem Polizisten Viktor unterstützt.
Doch auch Agnes Privatleben verläuft nicht ohne Probleme. Die Beziehung zum Osloer Arzt Fredrik bleibt kinderlos, obwohl bei der jungen Frau die biologische Uhr tickt. Sie haben deshalb die norwegische Hauptstadt verlassen und sind in Agnes Heimatstadt zurückgekehrt, um sich ihren Kinderwunsch zu erfüllen. Doch ist es das, was Agnes wirklich will? Die journalistische Tätigkeit bei der Lokalzeitung langweilt sie schnell und auch die Beziehung zu Fredrik scheint sie immer mehr einzuengen.
Sowohl der Kriminalfall als auch die Hauptfigur Agnes Tveit sind der Autorin m.E. nach wirklich gut gelungen. Mehrere Twists in der Handlung erzeugen einen Spannungsbogen der bis zum Ende erhalten bleibt und auch die Nöte einer jungen Frau, die hin und hergerissen ist zwischen Kinderwunsch und beruflicher Erfüllung sind realistisch beschrieben. Gut, alles erinnert etwas an die Krimis von Camilla Läckberg, aber man kann und muss das Rad ja nicht immer neu erfinden. Vorteil des Krimis ist sicher auch, dass er nicht überlang ist. So entwickeln sich keine Langeweile und man fühlt sich bis zum Schluss gut unterhalten.
Die Covergestaltung passt prima zu diesem skandinavischen Sommerkrimi: ein idyllischer Ort, hinter dessen Kulissen vielleicht doch nicht alles so malerisch ist, wie es scheint.