Atmosphärischer und mystischer Psychotriller

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jules&jude Avatar

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In den USA treibt ein Serienmörder sein Unwesen, der auch der „Komponist“ genannt wird. Er ermordet ganze Familien und zwar immer mit der Waffe des Vaters und richtet seine Opfer nach Norden aus. Er tarnt seine Morde als Unfälle, indem er Naturkatastrophen wie Hurrikans benutzt, um so den Eindruck zu erwecken, die Verwüstungen des Sturmes hätten sie umgebracht. Amaia Salazar ist eine Subinspectora aus Spanien, die beim FBI trainiert, als der zweite Mordfall bekannt wird. Aufgrund ihrer einzigartigen Sichtweise und Intelligenz wird sie von Aloisius Dupree, einem FBI-Agenten, ausgewählt, um den Mörder zu fangen. Aber sie ist nicht nur auf der Jagd nach dem Mörder, sie muss auch Hurrikan Katrina überleben sowie bedingt durch ein Familienereignis sich den aufkommenden schrecklichen und teils verstörenden Erinnerungen aus ihrer Kindheit in Spanien stellen. Dann ist da auch noch Dupree, ihr FBI-Mentor, der seine eigenen Ermittlungen in einem für ihm wichtigen Fall durchführt.

Gleich von Beginn an zieht der Thriller einen in seinen Bann und schafft es auf über 600 Seiten die Spannung konstant hochzuhalten. Seine Stärken liegen in der glaubhaften, teils auch psychologischen Charakterzeichnung aller handelnden Personen und der atmosphärischen sowie authentischen Beschreibung des Hurrikans Katrina und seinen Auswirkungen sowie der mythischen und okkultistischen Elemente.
Besonders gut gefallen hat mir Subinspectora Amaia. Sie hat eine große Intuition wie einen sechsten Sinn, wenn es um Verbrechen, Mörder und das Motiv des Mörders geht. Da sie von Orten kommt, an denen der Geist zu leben scheint und sich Monster in den Körpern der Menschen verstecken, ist sie die richtige Person, um dieses Verbrechen aufzuklären. Ihr Partner Dupree sieht sich in ihrem Verhalten und ihren Handlungen reflektiert und sie bilden ein Team, das mehr sehen kann als andere Menschen.
Auch der psychologische Aspekt der Handlung in Bezug auf die Täteranalyse sowie von menschlichen Verhalten in Momenten der Widrigkeiten werden mit einer bemerkenswerten Tiefe behandelt und machen den Thriller zu etwas Besonderen. Hier passt einfach alles zusammen.

Insgesamt ist „Todesspiel“ nicht nur ein atmosphärischer, düsterer und spannender Psychothriller über einen bösartigen Familienserienmörder, der sich in einer 18-jährigen Karriere trotz eines festgelegten Musters jeder Verfolgung entzieht, um dann doch schließlich von Amaia und Co. zu Strecke gebracht zu werden, sondern bietet er auch ein fesselndes und beängstigendes Porträt der Verwüstung und des Leids, die durch den Hurrikan Katrina verursacht wurden. Auch sind die mystischen Beschreibungen wie die baskischen Legenden und der Voodoo sehr lebhaft und glaubhaft dargestellt.

Klare Leseempfehlung für alle, die komplexe und außergewöhnliche Psychothriller mögen.