Auftakt der Serie

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Die Idylle im Schärengarten wird gestört, als eine männliche Leiche am Strand angespült wird. Da sich der Mann offenbar in einem Fischernetz verfangen hat, geht die Polizei jedoch zunächst von einem Unfall aus. Als kurz darauf allerdings auch seine Cousine tot aufgefunden wird, beginnt Thomas Andreasson mit den Ermittlungen. Als noch ein dritter Mord geschieht, gerät die Polizei unter Zeitdruck. Lange fehlt jedoch der entscheidende Anhaltspunkt, der einen Zusammenhang zwischen den Toten liefert.

 

Der Auftakt einer weiteren schwedischen Krimi-Serie ist bemerkenswert unblutig. Viveca Sten verzichtet obendrein auf eine sonst charakteristische Melancholie. Sie platziert ihre Handlung in die Zeit um Mittsommer, in der viele Schweden ihre Ferien im landschaftlich ansprechenden Schärengarten verbringen. Sie beschreibt die Gegend anschaulich und vermittelt damit das skandinavische Ambiente. Beschaulich ist es trotzdem nicht. Die kurzen Kapitel lassen einen raschen Perspektivenwechsel zwischen den beiden Protagonisten Andreasson und seiner Jugendfreundin Nora zu, die als Juristin arbeitet. Beide Charaktere werden ausführlich eingeführt und der Leser bekommt einen Einblick in ihr Privatleben. Gleichzeitig werden politische und wirtschaftliche Probleme der Region angesprochen, was das Leben authentisch wirken lässt.

 

Tödlicher Mittsommer ist ein solider Krimi, in dem nach einem Täter gesucht wird. Wer als Leser dabei Gänsehaut bekommen will, wird vermutlich enttäuscht. Ganz sacht werden die Informationen gestreut, die erst auf den letzten Seiten den Täter mitsamt den Beweggründen aufdecken. Zum Teil rückt die Ermittlungsarbeit so in den Hintergrund, dass es fast ein Gesellschaftsroman wird. So ruhig wie das Buch begann, so hektisch überschlagen sich gegen Ende allerdings die Ereignisse. Zuletzt sind zwar die Morde aufgeklärt, nicht jedoch der weitere private Weg von Thomas und Nora. Diese losen Enden werden hoffentlich im zweiten Band Tod im Schärengarten fortgesetzt. Im schwedischen Original ist im Mai 2011 bereits der vierte Fall erschienen.