Morde, Urlaubsinsel und Urlaubszeit

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern
gisel Avatar

Von

Auf der idyllischen Insel Sandhamn wird eine Leiche aufgefunden. Kurz darauf gibt es wieder eine Tote. Thomas Andersson übernimmt den Fall und erhält tatkräftige Hilfe von seiner Jugendfreundin Nora.

In einem leicht lesbaren Stil liefert Viveca Sten ihren ersten Krimi. Das Cover ähnelt vielen nordischen Krimis, wobei hier die düstere Note durch sommerliche Urlaubsatmosphäre ersetzt wird. Die handelnden Personen werden sehr fein gezeichnet, der Erzählstil lässt einen das Gemächliche auf der kleinen Insel spüren, gleichzeitig aber auch den Druck, unter dem die ermittelnden Polizeibeamten stehen, denn Sandhamn ist eine Urlaubsinsel, und es ist mitten in der Urlaubszeit.

Die ersten hundert Seiten sind allerdings nicht ganz so leicht zu lesen, hier nimmt die Schilderung der Insel wie auch der handelnden Personen mit ihrem persönlichen Umfeld viel Platz ein. Dafür meint man aber den Sand zwischen den Zehen zu spüren, der der Insel den Namen gab. Wenn der Leser sich allerdings eingefunden hat, liest sich die Geschichte umso schneller und erhält auch immer mehr Geschwindigkeit. Dennoch bleibt die leichte, heitere Note immer erhalten. Man rätselt mit, wer denn der (oder die?) Mörder sein könnte, welches Motiv dahinterstecken könnte. Das Ende ist umso verblüffender, aber auch umso passender zu dieser Insel und dieser Geschichte.

„Tödlicher Mittsommer“ könnte der Auftakt zu einer neuen vielversprechenden schwedischen Krimi-Reihe sein. Ich bin gespannt, was von Viveca Sten noch zu hören (zu lesen) sein wird.