Mysteriöse Todesfälle auf Sandhamn

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern Leerer Stern
rwe25 Avatar

Von

Thomas Andreasson ist Polizist bei der Mordkommission. Es ist Ferienzeit - die meisten seine Kollegen sind im Urlaub. Da wird er mit einem mysteriösen Fall betraut: Eine Leiche wird auf Sandhamn, einer idyllischen Insel im Stockholmer Schärengarten, angespült. Alles sieht nach einem Unfall aus, bis auch die Cousine des Toten tot auf Sandhamn gefunden wird. Sie wiederum ist offensichtlich vergiftet worden, weshalb Thomas nicht von Zufall ausgeht, sondern beginnt, den Fall akribisch zu untersuchen.

Unterstützung bekommt er dabei von seiner Jugendfreundin Nora, die seit Jahren den Sommerurlaub mit ihrer Familie auf Sandhamn verbringt. Als es wenig später noch einen dritten Toten gibt, der auf Sandhamn wohnte und in Begleitung von Toter Nr. 2 gesehen wurde, ist Thomas klar, dass er einem Gewaltverbrechen auf der Spur ist.

 

_Tödlicher Mittsommer_ ist ein etwas anderer Schwedenkrimi: Er spielt auf einer beschaulichen kleinen Insel, die im Buch derart malerisch und ausgiebig beschrieben wird, dass man den eigenen Sommerurlaub sofort dort verbringen möchte. Auch erinnert das Buch eher an einen Sommerroman als an einen harten Skandinavien-Krimi. Der ermittelnde Polizist ist weder Alkoholiker noch Außenseiter, und auch die Handlung konzentriert sich nicht ausschließlich nur auf die Aufklärung der Mordfälle; der Leser erfährt vielmehr noch allerlei Privates aus dem Leben von Thomas und Nora und ihrer Familie.

 

Die Geschichte liest sich durchaus sehr angenehm und ist unterhaltsam, doch aufgrund der ausschweifenden Darstellung von Sandhamn und der Handlungsstränge, die mit der eigentlichen Krimigeschichte nichts zu tun haben, zieht sich das Buch unnötig in die Länge. Spannung kommt erst gegen Ende des Buches auf, wenn der Leser meint, das Rätsel bereits gelöst zu haben. Hier kommt Viveca Sten aber mit einer Wendung, die ich so nicht erwartet habe, die andererseits aber auch etwas konstruiert erscheint. Mir war die plötzliche „Action“ im Vergleich zur ansonsten eher ruhigen, sanften Erzählung zu viel des Guten.

 

Mein Fazit: Ein unterhaltsames Sommerbuch mit Krimi-Elementen, das Lust auf Urlaub macht, aber nicht unbedingt was für Fans von "echten Schwedenkrimis" à la Mankell oder Larsson ist.