Ein perfekter Text

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Den Inhalt möchte ich hier nicht wiedergeben, da dieser ausreichend im Klappentext zusammengefasst ist.

Ich bin kein Freund langatmiger Ausführungen, umso mehr begeistert es mich, dass es Amélie Nothomb gelingt, ihre Geschichte in 110 Seiten zu fassen. Der Stil ist modern und doch der Tradition großer Erzähler verpflichtet. Vergleiche und Hinweise zu Iphigenie auf Tauris stellen ebenfalls eine Verbindung zu den alten Klassikern her, trotzdem spielt das Buch in der heutigen Zeit. Der Graf steht für die überholten Werte des Adels, hat dies jedoch bereits selbst erkannt, seine Tochter bildet den Gegenpol und symbolisiert die heutige Jugend. An einigen Stellen gibt es noch eine zweite Ebene unter dem direkt geschriebenen Wort zu entdecken.

Fazit: Genau so muss Literatur für mich sein. Ideenreich, überraschend, prägnant, klar strukturiert, ohne viele Umschweife, dafür mit interessanten Protagonisten.