Töte mich - oder nicht

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juemma Avatar

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Schon allein die Namen der drei Kinder des Grafen Neville sprechen für sich - Oreste, Électre und Sérieuse. Oreste und Electre entwicklen sich gut, beide Anfang 20, sind glücklich, intelligent und äußerst charismatisch. Nur mit Sérieuse scheint etwas nicht in Ordnung zu sein. Sie ist sehr unglücklich. Sie empfindet nichts mehr seit dem sie 12,5 Jahre alt ist, denkt an den Tod.
Um Kälte zu empfinden, verbringt Sérieuse eine Nacht im Wald und wird dabei von einer Wahrsagerin gefunden. Graf Neville holt seine Tochter am nächsten Morgen dort ab und die Dame prophezeit ihm, dass er auf dem anstehenden Fest einen Mord begehen werde. Welch gruselige Vorstellung für den Grafen. Seine Tochter schmiedet den perfekten Plan. Der Vater soll ihr den Tod bringen, welch guter Plan. Nach Sérieuse.
Die Nevilles geben ein letztes Fest, denn sie müssen aus ihrem geliebten Schloss ausziehen, sie sind pleite. Und ausgerechnet hier soll ein Mord geschehen? Der Graf verbringt einige schlaflose Nächte.
Die kurze Geschichte hat mir sehr gut gefallen. Die Autorin beweist ein großes Erzählgeschick und stellt ihre Figuren sensibel dar. Das Ende hat mir gut gefallen, überraschend und einfach gut. Welch fabelhafte Wendung der Geschichte!