Verhängnisvolle Gartenparty

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deathberry Avatar

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Bei „Töte mich“ trifft das Sprichwort „in der Kürze liegt die Würze“ eindeutig zu. Auf etwas über 100 Seiten besticht die Autorin Amélie Nothomb mit ihrem modernen Märchen und weiß durchaus zu überzeugen.

Das Cover ist einerseits recht einfach gehalten, andererseits durch dieses grobe Muster für meinen Geschmack doch etwas zu überladen.

In diesem Märchen spielt die Autorin mit der Weissagung einer Hellseherin. Und wie es so mit der Vorraussehung ist, können zwei Fälle eintreten: Entweder man glaubt dem ganzen nicht und tut es als Unfug ab oder man geht daran (fast) zu Grunde. In Amélie Nothombs Werk trifft eher der zweite Fall ein. Grafen Neville wird prophezeit, dass er bei seiner Gartenparty jemanden umbringen wird. Zunächst will er dem Ganzen nicht glauben, verliert dann aber bald darauf fast seinen Kopf. Im übertragenen Sinne natürlich.

Der Schreibstil der Autorin gefällt mir dabei wirklich gut. Sérieuses Sprachgewandtheit ist äußerst amüsant. Und zu verfolgen wie Graf Neville versucht einen kühlen Kopf zu bewahren, war sehr unterhaltsam. Amélie Nothomb spielt in ihrem Roman offenkundig mit den Inhalten der Klassikern, ohne dies großartig zu verstecken, wodurch Fans von Klassikern ebenso Freude an dem Werk haben, wie Klassik-Neulinge die dadurch eine kleine Einführung erhalten.

Fazit: Unterhaltsames, intelligentes, durchaus auch lehrreiches Werk für Zwischendurch.