Nicht so niedrigschwellig

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merkurina Avatar

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Nach der "Lese"probe habe ich ein ähnlich genial-einfaches Kochbuch erwartet wie das von Uri Buri, einem Meister der israelischen Küche und großartigen Könner darin, das Raffinierte und absolut bescheiden-Simple zu verbinden.
Nun stelle ich fest, dass die japanische Küche wohl per se doch noch viel fremder und ungewohnter ist als gedacht. Oder: Dass sich Tohru Nakamura - der im Übrigen total sympathisch rüberkommt - kaum bemüht hat, Ersatzprodukte für sehr spezifisch japanische Zutaten zu empfehlen. Dadurch ist jedenfalls kein Buch entstanden, mit dem man gleich mal "loslegen" kann - noch nicht einmal, wenn man in der Großstadt wohnt. Wir werden das Pferd jetzt wohl gemütlich von hinten aufzäumen und erst einmal Kombu Dashi herstellen - jedenfalls wenn wir rausbekommen haben, wo die dafür notwendigen Algen zu erwerben sind. Dieses Dashi wird dann nämlich bei einer Reihe von Gerichten als Würzmittel eingesetzt...
Nun ja, die Befürchtung bleibt, dass es kein alltagstaugliches Buch ist, dass man in Gefahr gerät, alles mögliche umständlich anzuschaffen, das dann hauptsächlich rumsteht, weil man es nicht ständig verwenden kann etc. Aber es ist ein schönes Buch und man erfährt auch wirklich Einiges über die japanische Küche und einen interkulturellen Koch!