Eine wundervolle asiatische Interpretation von „Plötzlich Prinzessin“

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern
bookilicious_de Avatar

Von

"Ist der Kimono erst mal offen, kann er nicht mehr zugemacht werden."

Ich bin ja ein riesiger Fan der asiatischen Kultur und lese auch gern mal Bücher, die in einem solchen Setting spielen.
Deshalb möchte ich euch heute das Buch "Tokyo ever after" ans Herz legen.
Allein schon der Buchumschlag in diesen poppigen Farben ist wunderschön gestaltet und erinnert ein wenig an ein Origami.
Doch die große Überraschung kam, als ich zum Lesen den Schutzumschlag entfernt habe und auf dem Einband einen wunderschönen holografischen Schmetterling entdeckte.
Doch kommen wir mal zum Buch.
In Tokyo ever after erleben wir die Geschichte von Izumi, die allein mit ihrer Mutter im beschaulichen Mount Shasta (USA) lebt.
Als junges Mädchen mit asiatischen Wurzeln hat sie sich noch nie besonders zugehörig gefühlt. Dieses Gefühl wurde noch verstärkt, da ihre Mutter immer ein Geheimnis um ihren Vater gemacht hat.
Aus Zufall findet sie mit ihrer Freundin Noora einen Hinweis auf ihre Herkunft und muss feststellen, dass ihr Vater kein gewöhnlicher Mann ist, sondern der Kronprinz von Tokio!
Ehe sich Izzy versieht, ist sie in Japan und auf einmal Kronprinzessin von Tokio, auch wenn sie gar nicht weiß, wie das geht und somit von einem kulturellen Fettnäpfchen ins nächste springt.

Wer jetzt glaubt bei diesem Buch würde es sich um die nächste 0815 Lovestory aus dem Young Adult Bereich handeln, den muss ich leider enttäuschen.
Natürlich gibt es hier auch einen Anteil an Liebe im Plot, doch dieser sticht nicht unangenehm heraus und hält sich für mich dezent im Hintergrund.
Vielmehr geht es um die Geschichte eines jungen Mädchens, dass auf der Suche nach ihren Wurzeln ist und sich nirgendwo richtig zugehörig fühlt. In den USA sticht sie aufgrund ihres asiatischen Äußeren hervor und für die Japaner ist sie schlichtweg zu amerikanisch.
Dabei schafft es Emiko Jean den Leser mit einem leichten und doch bildhaften Schreibstil zu fesseln. Ohne, dass es mir zuviel geworden wäre, nimmt sich die Autorin Zeit Bilder von Japan heraufzubeschwören, so dass ich keinerlei Probleme hatte mich in die Szenen hineinzuversetzen als sei es ein Film, den ich gerade schaue.

Auch die Charaktere sind der Autorin hervorragend gelungen. Angefangen von Izumi (Izzy) über ihre AGG (Asian Girl Gang) bis hin zu Mariko, Izzys Kammerzofe.
Vor allem Mariko hat mich charakterlich positiv überrascht und mich noch von sich überzeugen können :-)
Der Plot ist insgesamt natürlich nicht überraschend und erinnert ein wenig an "Plötzlich Prinzessin" halt nur auf asiatisch! Das hat mich jedoch nicht im geringsten gestört, da die Autorin es geschafft hat mich doch noch mit Kleinigkeiten überraschen zu können.
Außerdem ist es ihr gelungen die Kultur Japans sehr gut darzustellen und dem Leser näherzubringen.
Nebenbei wird man nicht nur mit bildhaften Beschreibungen eines wunderschönen Japans belohnt, sondern auch mit einer tollen Geschichte über Familie, Freundschaft und vor allem Selbstliebe!

Ich gebe dem Buch daher 5 von 5 Schmetterlingen.