Schöner Wandel der Protagonistin, die sich dennoch immer treu bleibt!

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In „Tokyo ever after - Prinzessin auf Probe“ von Emiko Jean lernen wir Izumi kennen, die auf eine kleine kalifornische Highschool geht und durch eine rätselhafte Botschaft in einem Buch ihrer Mutter auf einen Hinweis auf ihren ihr unbekannten Vater stößt. Wie sich herausstellt ist dieser tatsächlich niemand geringeres als Makotonomiya Toshihito - der Kronprinz von Japan. Für Izumi beginnt damit eine besondere, aufregende Reise, die zu einer Achterbahnfahrt der Gefühle wird.

Was sie jedoch nie verliert, ist ihr besonderer, zum Teil auch etwas überzogener Humor, mit welchem sie die Leser:innen als Ich-Erzählerin durch die Geschichte führt. Das knallige Cover passt dabei wunderbar zu ihrer spritzigen Art, besitzt aber auch eine gewisse Eleganz.

Generell musste ich bei diesem Buch direkt an „Plötzlich Prinzessin“ denken, es bringt jedoch viel eigenes mit sich, wie die Geschichte und Kultur Japans, und beschäftigt sich neben dem Hauptgeschehen mit ganz individuellen Problemen der Protagonistin. Es wird schnell deutlich, dass Izumi in einer Identitätskrise steckt. In der amerikanischen Kleinstadt, in der sie aufgewachsen ist, fühlt sie sich oft aufgrund ihres Aussehens nicht dazugehörig. Und in Japan sticht sie äußerlich zwar nicht mehr so stark hervor, jedoch durch ihre Gewohnheiten und ihren anders geprägten, kulturellen Hintergrund. In Amerika fühlt sie sich somit oft zu japanisch und in Japan zu amerikanisch. Schritt für Schritt muss sie erst lernen, dass letztendlich beide Seiten sie zu der jungen Frau machen, die sie geworden ist und auf die sie stolz sein kann.
Es ist wirklich schön wie im Buch ihr Wandel aufgezeigt wird und man ganz verschiedene Seiten von ihr kennenlernt. Denn Izumi ist nicht nur das junge, scherzende Mädchen, das sich selbst nicht so ernst nimmt, manchmal einfach nicht über ihre Taten nachdenkt und dadurch in eine ganze Menge Fettnäpfchen trifft, sondern beweist sich auch als eine großherzige, liebenswerte und kluge junge Frau.
Zusätzlich ist Izumi noch von einer ganzen Reihe an vielseitigen Nebencharakteren umgeben, die das Buch lebendig machen. Wobei Izumi auch lernen muss, dass nicht jede:r ihr Bestes will und sich ebenso andere wiederum als gute Freunde entpuppen können.
Zuletzt gab es auch eine Liebesgeschichte, die ich nicht unbedingt gebraucht hätte, die aber ganz süß war. Aber es war schön zu sehen, wie selbstlos und fürsorglich Izumi für ihre Liebsten sorgt und ich bin froh, dass es in diesem Buch um so viel mehr ging und es sich nicht als oberflächliche Lovestory entwickelt hat.

„Tokyo ever after - Prinzessin auf Probe“ ist ein lustiges (man muss sich definitiv erst einmal an den ausgefallenen Humor von Izumi gewöhnen), aber auch ein einfühlsames Buch mit einem schön dargestellten Wandel der Protagonistin, die sich jedoch immer treu bleibt. Ich vergebe 4 von 5 Sternen.