Zu Beginn war ich skeptisch, aber dann hat es mir gefallen

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elchi130 Avatar

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Izumi Tanaka lebt mit ihrer Mutter in einer Kleinstadt in den USA. Eines Tages entdeckt sie durch Zufall, wer ihr Vater ist. Toshihito ist der Kronprinz von Japan und ihm ist es bestimmt, eines Tages Kaiser zu werden. Als Izumi, genannt Izzy, ihrem Vater schreibt, wird sie von ihm nach Tokyo in den kaiserlichen Palast eingeladen. Was klingt wie ihr schönster Traum, entwickelt sich schnell zu einem Spießrutenlauf…

Zu Beginn des Buches war ich von Izumi enttäuscht. Sie ist 18 Jahre alt, als sie erfährt, dass sie zur japanischen kaiserlichen Familie gehört. Sie agiert in den ersten Kapiteln des Buches jedoch eher wie eine 14-Jährige. Um sich mit dem japanischen Hof vertraut zu machen, bekommt sie ein ausführliches Dossier ausgehändigt. Wenn ich gerade erfahren hätte, wer mein, von mir lange vermisster und heiß ersehnter Vater ist, hätte ich jede Information verschlungen, die ich über ihn und sein Leben in die Finger bekommen könnte. Das Verhalten würde ich auch von einem 18-jährigen Mädchen erwarten. Leider hat Izzy jedoch ganz andere Vorstellungen davon, wie sie die Zeit verbringt, bis sie auf ihren Vater trifft. Daher hat sie mich lange Zeit irritiert und genervt.

Japan ist für mich zwar ein exotisches und interessantes Land. Da es jedoch auch ein Land voller Traditionen, Rituale und Bräuche ist, in dem strenge Benimmregeln vorherrschen, ist es ein Land, in dem ich mich niemals wohl fühlen könnte. Es gibt so viele unausgesprochene Kleinigkeiten zu beachten, die ansonsten das Gegenüber brüskieren und beleidigen, dass ich mir nicht vorstellen könnte, dort zu leben. Was Izumi erwartet, ist jedoch die Kombination aus den japanischen Traditionen und dem Lebensstil in Verbindung mit der strengen Etikette bei Hof. Daran kann eine Person, die ausschließlich die amerikanische Lebensart kennt, nur scheitern. Dieser Umstand hat mich beim Lesen immer wieder sehr wütend gemacht. Man kann von einem westlich geprägten Menschen nicht erwarten, dass ihm die asiatische bzw. japanische Denk- und Lebensweise vertraut ist.

Begeistert hat mich, wie wunderschön die Autorin, Emiko Jean, die Liebesgeschichte in diesem Buch beschrieben hat. Die vorsichtige Annäherung, das Besinnen auf die jeweiligen Traditionen und Rollen, die romantischen Begegnungen. Das alles hat mein Herz im Sturm erobert. Die Romanze wirkte auf mich stets glaubhaft. Sie war nie übertrieben oder unpassend für das Setting des Buches, sondern einfach zuckersüß.

Des Weiteren hat mich Izzy im Laufe des Buches für sich eingenommen. Sie ist an ihren Erfahrungen gewachsen. Zudem ist sie eine Figur, die nach ihrem Herzen handelt, voller Mitgefühl steckt und immer wieder einen positiven Weg aus jeder Situation finden will. Doch das Buch bietet noch viele weitere liebenswerte Personen, die mir im Laufe des Lesens ans Herz gewachsen sind.

Und somit hat sich meine anfängliche Skepsis in Freude über die Geschichte verwandelt.