Berlin im Wandel der Zeit

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern
dreamworx Avatar

Von

Sybil Volks Gesellschafts- und Geschichtsroman „Torstraße 1“ durfte ich im Rahmen einer Leserunde genießen. Der Roman spielt in Berlin, die Handlung spannt sich über einen Zeitraum von 80 Jahren um das heutige Soho-Haus.
Heinrich Grünberg eröffnet 1929 das neue Kaufhaus „Jonass“ in der Torstraße 1. Die hochschwangere Vicky arbeitet an diesem Eröffnungstag dort und bringt am Abend heimlich in der Postabteilung des Kaufhauses Tochter Elsa zur Welt. Ein junger Handwerker namens Wilhelm hilft ihr bei der Geburt. Er war zur Eröffnung eingeladen, weil er an dem Hausbau beteiligt war. Wilhelm selbst wird in der gleichen Nacht Vater eines Jungens namens Bernhard. Elsa ist ein uneheliches Kind, sie erfährt erst im Erwachsenenalter, das ihr Vater Harry Grünberg ist, dem Sohn des Kaufhausbesitzers.
Elsas und Bernhards Familie freunden sich miteinander an und die beiden Kinder wachsen fast wie Geschwister miteinander auf. Der Roman spannt den geschichtlichen Bogen über das Dritte Reich, die Nachkriegszeit, dem geteilten Berlin und der Wiedervereinigung und erzählt die Geschichte der beiden Familien, wie es ihnen in diesen Zeiten ergangen ist und wie die Freundschaft über all die Jahre und durch alle Schicksalsschläge hindurch Bestand behält.
Sybil Volks hat mit ihrem schönen und gefühlvollen Schreibstil einen wunderbaren Gesellschaftsroman geschrieben. Die Charaktere sind liebevoll und sympathisch, so dass man die einzelnen Personen am Ende fast als Freunde bezeichnen kann, so fühlt man mit und lässt sich von der Geschichte verzaubern. Man kann das Buch fast gar nicht aus der Hand legen.
Dieses Buch ist für mich eine der Entdeckungen des Jahres 2012 und ich kann es jedem nur sehr ans Herz legen, der sich für Familiengeschichten und historische Romane mit realem Hintergrund interessiert. Absolut empfehlenswert!!!!