Das Haus in der Torstraße 1

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cybergirl Avatar

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Im Mittelpunk dieses Romans steht wie der Titel schon sagt das Haus in der Torstraße 1 in Berlin.
Das Haus wurde einst als Kaufhaus Jonass in Berlin Ost als erstes Kreditkaufhaus eröffnet.
Die Besitzer, eine jüdische Familie wurden die in der Nazizeit enteignet.
Ab da hatte das Haus viele Funktionen.
Erst war es im Besitz der NSDAP, darauf folgte der SED; dann wurde es das Institut für Marxismus und Leninismus bis es vor einigen Jahren das Soho Haus Berlin wurde.
Sybil Volks hat in ihrem Roman gekonnt um die Realität des Hauses eine fiktive Geschichte zweier Familien gesponnen die mit dem Haus verbunden sind.
Zum einen Vicky und ihre uneheliche Tochter Elsa die am Tag der Eröffnung im Kaufhaus Jonass zur Welt kommt.
Vater von Elsa ist Harry, der Sohn der Familie Grünberg, den Besitzer des Kaufhauses.
Die Liebe der Beiden muss geheim bleiben, erst wegen der Eltern von Harry und dann, weil es auch für Elsa gefährlich werden könnte einen jüdischen Vater zu haben.
Zum anderen Wilhelm und sein Sohn Bernhard.
Wilhelm, einer der Handwerker die am Bau des Jonass beteiligt waren und durch Zufall bei der Geburt von Elsa dabei war.
Wilhelms Frau hat zur gleichen Stunde zu Hause einen Sohn geboren, Bernhard.
Elsa und Bernhard sind wie Geschwister, vielleicht wäre daraus auch mehr geworden wenn die Zeiten es zugelassen hätten.
Elsa lebt im Westteil der Stadt und Bernhard im Ostteil doch sie verlieren sich nie aus den Augen und stehen an ihrem 80. Geburtstag wieder zusammen im Haus in der Torstraße 1 als das Soho Haus Berlin eröffnet wird.
Der Roman lässt einen, die Gefühle der Menschen erahnen, die ihre Freunde oder ihre Familie im jeweils anderen Teil Berlins oder Deutschlands hatten und plötzlich durch eine Mauer getrennt waren.
Ein sehr lesenswerter Roman mit viel Gefühl