Torstraße 1

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anze Avatar

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An ihrem achtzigsten Geburtstag steht Elsa vor dem neu eröffnete Soho-Haus in Berlin. Dort, wo sie vor achtzig Jahren auf dem Packtisch des Jonass, eines der ersten Kreditkaufhäuser, während der Eröffnungsfeier auf die Welt kam. Bei der Geburt erhält Ihre Mutter Unterstützung von Wilhelm, der sich ebenfalls auf der Eröffnungsfeier befindet und noch nicht ahnt, dass im selben Moment sein Sohn Bernhard das Licht der Welt erblickt.
Die gleiche Geburtsstunde legt ein Band um die beiden jungen Menschen. Ein Band welches sie immer zusammen hält, was es ihnen aber dennoch nicht ermöglicht gemeinsam durchs Leben zu gehen auch wenn sich beide dies insgeheim wünschen.
Das Buch umreist das komplette Leben von Elsa und Bernhard und zeigt auch die Entwicklung des Kaufhauses bzw. die Geschichte Berlins im Wandel der Zeit auf.
Das Buch ist aus unterschiedlichen Erzählperspektiven geschrieben. Abwechselnd beschreiben die Kapitel das Leben Elsas bzw. Bernhards Familie und das Zusammentreffen der beiden wird somit zum Teil aus Elsas und zum Teil aus Bernhards Perspektive geschildert.
Der Einstieg in das Buch gelingt sehr leicht. Zuerst muss man sich jedoch daran gewöhnen, dass die Erzählperspektive von Kapitel zu Kapitel wechselt. Aufgrund von starken Zeitsprüngen und immer wiederkehrenden Ereignissen wie z.B. Scheidungen und Selbstmorden innerhalb der Familien lässt sich das Buch im mittleren Teil nicht ganz so flüssig lesen wie zu Beginn und zum Ende. Im Laufe der Handlung wachsen beide Familien und es treten immer mehr Personen auf, die manchmal nur schwer zuzuordnen sind. Erst zum Ende des Buches kann man sich als Leser wieder mehr in die Geschichte fallen lassen und man ist natürlich gespannt, ob Elsa und Bernhard nach all den Jahren der Trennung doch noch zueinanderfinden werden.
Alles in allem ein sehr schönes Buch über zwei Berliner Familien im Wandel der Zeit mit geschichtlichem Hintergrund.