Gnadenlose Ermittlungen am Rande der Illegalität

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern
gormflath Avatar

Von

Verônica Torres arbeitet eigentlich als Sekretärin im Polizeikommissariat von São Paulo. Alle sind korrupt in diesem Land und niemand sonderlich engagiert.
Als eine Frau aus dem Fenster stürzt und direkt vor den Türen des Kommissariats zerschellt, die gerade zuvor einen Termin bei Verônicas Chef hatte, wird sie hellhörig. Die Tote wird schnell als verwirrte Spinnerin abgetan, obwohl sie drinnen gerade eine Anzeige gegen einen Mann erstattet hat, der in der Anonymität des Internets Frauen schreckliches Leid antut. Die Sachbearbeiterin Verô will Gerechtigkeit und nimmt im Alleingang die Ermittlungen auf, dabei gerät sie schnell auf illegale Pfade.
Janete wendet sich direkt an Verô, sie gibt an, dass ihr Mann ein Serienmörder ist. Als die Sekretärin Verô auch diesem Fall nachgeht, wird sie aus Angst vor den Folgen zunächst von Janete ausgebremst, bevor sich immer schlimmere Abgründe auftun, und Verô gar nicht mehr anders kann als zu ermitteln, denn Kompromisse geht sie nicht ein.
Der Thriller beginnt bereits mit einem äußerst düsteren Prolog: Regelmäßig wird ein Junge von seiner Großmutter bestraft, mit Seilen hängt sie ihn an die Haken unter der Kellerdecke, auf seinem Kopf steckt eine stinkende Vogelkiste. Schon auf den ersten Seiten ahnt man als Leser, dass man hier über die Schmerzgrenze hinaus gefordert wird. Das ist wahrlich keine abendliche Einschlaflektüre und daher nichts für schwache Nerven!
In Brasilien war das Buch bereits ein großer Erfolg. Der junge Bestsellerautor Raphael Montes und die als True-Crime-Journalistin aus dem brasilianischen Fernsehen bekannte lana Casoy treten seit der Verfilmung auf Netflix als Autorenduo auf. Als Leser ist man gleich mittendrin im Geschehen und darf eine spannungsgeladene Story erwarten.