Toller Auftakt zu einer spannenden Serie

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inkognita Avatar

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Zum Inhalt:
In einem kleinen Städtchen wird ein 16-jähriger tot aufgefunden - er scheint über das Balkongitter eines Hochhauses gesprungen zu sein. Detective Inspector Solomon Gray soll den Fall bearbeiten. Das tut er ohne zu zögern, schließlich ist das Opfer in etwa so alt, wie es sein Sohn heute ist, der vor 10 Jahren auf einem Jahrmarkt in der Geisterbahn verschwand. Als seine eigene Handynummer auf dem Telefon des Jungen unter den Kontakten auftaucht, ist das erst der Anfang: Solomon wird immer tiefer persönlich in den Fall hineingezogen.

Meine Meinung:
Es gibt Bücher, die fesseln gleich zu Beginn. So auch dieses. Der verschwundene Sohn, der Verdacht, der damals in der Luft hing, die Verzweiflung: all das ist sofort spürbar. Selbst dann noch, als das Buch in die Gegenwart und zum Fall des Jungen springt, der vom Hochhaus gestürzt ist, merkt man diese Gefühle noch deutlich. Deshalb prägt die Entführung des Sohnes, die in Rückblenden erzählt wird, auch den aktuellen Fall nachhaltig. Bei der Aufklärung des aktuellen Falles gibt es dann einige Fragen - vor allem im persönlichen Bereich - die noch offen bleiben.
Noch spannender als den Fall fand ich aber die Beziehung der einzelnen Charaktere zueinander. Man merkt, dass sie alle es nicht leicht miteinander haben, und entsprechend kam es auch im Laufe der Ermittlungen noch zu einigen Konflikten. Das Zwischenmenschliche hat für mich die Ermittlungen am deutlichsten geprägt und war schließlich auch interessanter als die Auflösung.
Ich freue mich daher schon auf den nächsten Fall - nicht zuletzt, weil Gray mit all seinen Macken dem Leser doch ans Herz wächst. Außerdem erschienen mir einige Personen, von denen ich hoffe, dass sie im nächsten Band wieder auftauchen, doch recht zwielichtig und undurchschaubar. Ich würde also gerne wissen, wie es mit Solomon Gray weitergeht.

Zum Cover: Das verschwommene Karussell im Hintergrund, das sich aufbäumende Pferd, die rote Schrift, die ins Auge springt: das Cover fällt auf, und man bekommt sofort ein ungutes Gefühl (auch wenn der Titel eher nichtssagend anmutet). Sehr gelungen! Auch die Kurzbeschreibung macht klar, dass es sich um einen sehr spannenden Thriller handeln könnte, der nicht unbedingt leicht zu verdauen ist und macht so Lust aufs Lesen.