Verheissungsvoller Auftakt dem es allerdings etwas an Spannung fehlt

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isabellepf Avatar

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"Totengrab" von Keith Nixon, ist der erster Band der verheissungsvollen Solomon Gray-Reihe, in dem Detective Gray auch noch zehn Jahre nach dem verschwinden seines Sohnes, unentwegt jedem Fall nachgeht, um ihn zu finden.

Detective Sergeant Solomon Gray wird nach Margate, einer kleinen Küstenstadt in England, zu seinem neuen Fall gerufen. Ein Teenager ist aus dem fünften Stock eines Apartmenthauses gesprungen und dabei tötlich verunglückt.
Sein eigener Sohn Tom, der nach einem Jahrmarktbesuch vor zehn Jahren spurlos verschwand, müsste ebenfalls im selben Alter gewesen sein, wie der, als Nick Buckingham identifizierte Junge. Ein seltsames Gefühl überkommt den Detective beim Anblick des Jungen. Hat er doch bisher jeden Fall angenommen, an dem Kinder beteiligt waren, um seinen Sohn vielleicht endlich zu finden.     

Doch plötzlich droht eine Entdeckung Salomon Gray aus der Bahn zu werfen. Deine eigene Nummer, war im Namenverzeichnis, auf dem Handy des toten Teenagers gespeichert.
Die weiteren Ermittlungen führen den Detective in eine Welt voll Missbrauch, Lügen und Korruption, in der er sich schon bald seinen eigenen Ängsten und Dämonen stellen muss.

Die Geschichte beginnt mit dem Auffinden des Teenagers Nick Buckingham und nimmt so Stück für Stück seinen Lauf. Dabei führt Keith Nixon seine Leser immer wieder in die Vergangenheit zurück, und man erhält Bruchstückeweise Informationen über das Verschwinden von Grays Sohn Tom, sein eigenens tristes, mit Alkohol und Tabletten gefülltes leben und den tragischen Ableben seiner Frau. Obwohl die Charaktere nicht in die Tiefe beschrieben werden und Detective Salomon Gray alles andere als ein netter, aufgeschlossener und sympathische wirkender Ermittler ist, habe ich mich gut in ihn und seine Lage hineinversetzten können und seinen verbitterten Schmerz und die darausschliessende tiefe Trauer, beim lesen deutlich spüren können. Kurioserweise war er mir sogar irgendwie sympathisch und ich habe mich immer wieder gerne von ihm, in die Vergangenheit und das verschwinden seines Sohnes, zurück führen lassen, die mit unter die Spannensten Abschnitte der Geschichte für mich waren. Doch so spannend wie einige Handlungsstränge verlaufen, so unspektakulär zieht sich der Mittelteil dahin, dem es einfach an Spannung gefehlt hat. Auch der Schluss und Grays auflösen des Falls, wurde etwas zu einfach und simple aufgelöst, der zwar mit einer unvorhersehbare Wendung im Bezug auf den Mörder versehen war und überraschen hat, mich jedoch nicht überzeugen konnte.
Einzig das Verschwinden seines Sohnes bleibt als misteriöser Cliffhanger zurück, der sich auch noch durch die nächsten Teile der Reihe, wie ein roter Faden ziehen wird.

Angenehm fliessend und wortgewandt ist der Schreibstil von Keith Nixon, der mich flüssig durch die Kapitel geführt hat.

Im Gesamtpaket war der erste Band der Salomon Gray Reihe, für mich mit zuwenig spannenden und packenden Handlung und  Ermittlungssträngen versehen. Obwohl die Geschichte gegen Ende hin in Schwung gekommen ist und fahrt angenommen hat, konnte mich auch das Auflösen des Falls nicht vom Hocker hauen. Neugierig hingegen bin ich über das Verschwinden des Sohnes Tom, sodass ich durchaus noch einen weiteren Band der Reihe lesen werde.