Grausame Kunst - gelungener Thriller

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yvi2108 Avatar

Von

Totenkünstler von Chris Carter

Inhalt:
Wieder mal werden Robert Hunter und Carlos Garcia mit den Abgründen der menschlichen Seele und mit einer erschreckenden Grausamkeit und Brutalität konfrontiert.
Ein an Lungenkrebs erkrankter und im Sterben liegender Staatsanwalt wird auf eine Art und Weise ermordet, die selbst den erfahrenen Detectivs Robert Hunter und Carlos Garcia das Blut in den Adern gefrieren lässt.
Die beiden gehören zu der Sondereinheit Mord I des LAPD. Sie sind äußerst brutale Morde gewohnt. Aber dieser Fall treibt sie schirr an ihre Grenzen.
Der Staatsanwalt ist unter grausamsten Umständen umgebracht worden. Der Täter hat sich auch noch die Zeit genommen und aus den abgetrennten Gliedmaßen des Staatsanwaltes eine Skulptur gebaut und am Tatort hinterlassen. Eine Skulptur der Grausamkeit.
Es gibt keine Spuren. Einzig und allein der zerstückelte Tote, die Skulptur, jede Menge Blut finden die ratlosen Detektivs im Schlafzimmer des Staatsanwaltes. Was bleibt sind jede Menge Fragen, Druck von oben und die Gewissheit, dass diese Tat sicher keine Einzeltat war.
Und so ist es auch. Kurze Zeit später wird der nächste Tote aufgefunden. Wieder zerstückelte und am Tatort steht wieder eine Skulptur aus abgetrennten Gliedmaßen.

Hunter und Garcias geraten immer mehr unter Druck und stehen vor etlichen neuen Fragen. Das Motiv fehlt, ebenso wie eine Spur, die auf einen möglichen Täter hinweisen könnte. Captain Blakes Team arbeitet mit Hochdruck an der Aufklärung des Falls, denn die Zeit sitzt ihnen im Nacken. Hilfe erhält das Team durch eine Recherche-Spezialistin aus dem Büro der Staatsanwaltschaft. Eine äußerst clevere junge Frau, die dem Team sofort unter die Arme greift.

Autor:
Chris Carter, geboren 1965, studierte in Michigan forensische Psychologie und beriet viele Jahre die Staatsanwaltschaft. Dann zog er nach Los Angeles, dem Schauplatz seiner Thriller-Serie um Detective Robert Hunter. www.chriscarterbooks.com

Meine Meinung:

Totenkünstler ist der vierte Band der Reihe um Robert Hunter und Carlos Garcia. Chris Carter hat es wieder geschafft, die Spannung immer weiter zu steigern und über das gesamte Buch zu halten.
Wie aus den vorherigen Teilen gewohnt, sind auch hier die Kapitel wieder kurz gehalten und enden meist mit einem Cliffhanger. So fällt es dem Leser schwer das Buch aus der Hand zu legen. Man möchte wissen, wie es weiter geht, was hinter allem steckt. Es ist wie ein Sog, der einen erst wieder loslässt, wenn man die letzte Seite gelesen hat.
Die Idee mit den Skulpturen aus Leichenteilen war für mich neu. Und ich habe so das Gefühl, dass Chris Carter mit jedem Buch brutaler wird, mehr muss es nicht werden. Die Grausamkeit der Morde hat mich erschrocken. Die Auflösung ist für mich schlüssig.
Sehr gefallen hat mir, dass auch wieder die privaten Seiten von Hunter und Garcia eine Rolle spielten. Für mich werden die Ermittler so lebendiger. Und was ich ganz wichtig finde ist, dass beide trotz der Grausamkeiten, die sie ständig zu sehen bekommen, menschlich bleiben. Mit Ecken und Kanten, mit eigenen Sorgen, Problemen, Vorlieben und Ängsten.
Positiv aufgefallen ist mir, dass diesmal der Title auch wieder zum Inhalt passt.

Fazit: Mit Totenkünstler ist Chris Carter wieder mal ein spannender und rasanter Thriller gelungen, der einen nicht mehr loslässt.

Leseempfehlung: Für Thriller-Liebhaber und Lesern mit starken Nerven: Ja!