Spannend & unterhaltsam

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern
borabora Avatar

Von

Inhalt

Die beiden Detektives Hunter & Garcia untersuchen den Mord an einem älteren todkranken Herrn, der nur noch wenige Wochen zu leben gehabt hätte. Vor seinem Tod wurde der Mann stundenlang gefoltert, indem ihm mehrere Körperteile abgenommen wurden, die zu einer Art Skulptur wieder zusammengesetzt wurden. Da es sich bei dem Herrn um einen ehemaligen Staatsanwalt handelt, bekommt der Fall höchste Priorität und die beiden Detektives bekommen Alice als Verstärkung, eine erstklassige Rechercheurin der Staatsanwaltschaft, die Hunter noch aus seiner Schulzeit kennt. Bevor erste Ergebnisse vorliegen, wird ein zweiter Mann auf ähnliche Weise ermordet und erneut hinterlässt der Täter eine Skulptur am Tatort.

Meine Meinung

Das Buch ist sehr spannend und flott geschrieben und hat mich am Ende überrascht. Dabei habe ich schon so viele Krimis gelesen, dass ich meistens ab der Hälfte der Geschichte weiß, wer der Täter ist.

Ich kann kaum einen Kritikpunkt finden, außer vielleicht, dass ich gegen ¾ des Buches das Gefühl hatte, dass öfters Schlussfolgerungen wiederholt werden. Bei einem Krimi ist das im Grunde nicht schlimm, denn man muss schon gut aufpassen, dass man alles versteht. Allerdings kam ich mir dann irgendwann ein bisschen dumm vor, dass so viel wiederholt wird. Auch habe ich mich gewundert, dass der Handlungsstrang im Gefängnis nicht weiter verfolgt wird. Alice sucht sich vor Ort Informationen zu einem Verdächtigen zusammen und befragt dazu einen Insassen. Dieser lässt eine Nachricht aus dem Gefängnis schmuggeln, der Leser nimmt an, dass der Verdächtige gewarnt werden soll. Da man schon mitbekommen hat, wie gefährlich dieser ist, erwartet man, dass die Recherche folgen haben wird. Doch der Plot entwickelt sich dann in eine andere Richtung und diese Handlung wird fallen gelassen.

Dies ist der vierte Hunter & Garcia Roman von Chris Carter, allerdings der erste, den ich gelesen habe. Ich habe schon einige Krimireihen gelesen, in denen eine bestimmte Person über mehrere Bücher hinweg Fälle löst. Bei Hunter, der meine Meinung nach die Hauptperson der beiden ist, kommt das Persönliche ein wenig zu kurz. Der Leser erfährt recht wenig über seine Vergangenheit und in der Gegenwart hat er so gut wie kein Privatleben. Als irgendwann Alice auftaucht, die ihn ganz offensichtlich mag, hätte es ganz interessant werden können, leider wird dieser Weg nicht verfolgt. Hunter lernt eine Frau in einer Bar kennen, aber auch hier geht er nicht darauf ein. Das finde ich ein wenig schade, denn Hunter kommt als Person weder wirklich sympathisch noch richtig unsympathisch rüber, ein wenig Tiefgang hätte ihm als Charakter gut getan.

Die Geschichte selber ist sehr flott geschrieben und bleibt kontinuierlich spannend. Sie verläuft nach dem altbekanntem Schema: es passiert ein Mord, die Polizei tappt im Dunkeln, dann passiert noch ein Mord, die Ermittler bekommen den ein oder anderen Hinweis und verfolgen ¾ vom Buch einer falschen Fährte bis dann meistens durch Zufall ein Durchbruch gelingt. Trotzdem kommt keine Langeweile auf, ich hätte sogar nicht dagegen gehabt, wenn das Buch noch 100 weitere Seiten gehabt hätte.

Fazit: meine Neugier ist geweckt, ich werde bei Gelegenheit noch die drei vorherigen Bücher lesen. Für Fans von guten Krimis ist das Buch auf jeden Fall zu empfehlen.