Wenn das Töten zur Kunst wird.

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Los Angeles. Der vierte Fall.
Für das Ermittlerteam Robert Hunter und Carlos Garcia steht ein weiterer grausamer Tatort an – ein ehemaliger, schwerkranker Staatsanwalt wurde auf brutalste Art und Weise ermordet und zerstückelt, um dann wieder zu einer Skulptur zusammengefügt zu werden.

Chris Carter hat wieder mal einen Fall geschaffen, welcher kaum härter, beinahe abartiger sein könnte.
Man trifft beim Lesen immer wieder auf unterschiedlichste Art auf die Abgründe des Menschen, erlebt unvorhergesehene Wendungen und Überraschungen, die am Ende ein logisches Ganzes ergeben. Und zum Schluss muss man sich beinahe zwingen nicht zu viel Verständnis für den Mörder zu haben.

Der Stil ist wie auch bei den Vorgängern wieder flüssig und knackig. Die Kapitel immer genau passend, sogar mal besonders kurz mit gemeinem Cliffhanger, so das man zeitweise froh ist, wenn man das Atmen nicht vergessen hat.
Besonders gelungen sind auch bei dieser Geschichte wieder die Morde und Obduktionen. Vor allem bei den Obduktionen wird nicht nur mit Fakten um sich geschmissen, sondern präzise, logisch und sehr spannend erläutert.
Carlos Garcia lockert für mich immer das ganze Geschehen ein wenig auf und darf auf keinen Fall fehlen! Und auch der neue Kopf des Teams, Alice Beaumont, hat mir zum Ende hin immer mehr gefallen.
Robert Hunter ist, auch nach vier Bänden noch, ein unglaublich interessanter und tiefer Charakter. Er hört nie auf sich weiterzuentwickeln, wird nie unsympathisch und zeigt immer wieder neue Seiten.
Er ist nicht nur überdurchschnittlich Intelligent, sondern verfügt auch über eine enorme Kombinationsgabe und nichts an ihm wirkt, meiner Meinung nach, in irgendeiner Weise überzogen.
Er ist wirklich eine sehr erstaunliche Figur und ich hoffe, noch viel von ihm und seinem Team, lesen zu dürfen.

Fazit: „Der Totenkünstler“ ist wieder mal ein Meisterwerk, wenn auch mit kleinen Schwächen. Die Thriller von Chris Carter sind aber absolut nichts für Leser mit schwachen Nerven oder welchen, die zu Übelkeiten neigen. Es steht Thriller drauf und das abgrundtief Böse ist drin. 4,5/5 Sternen