Bei den Samen zu Hause

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rebekka Avatar

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Ich liebe Regionalkrimis, die in fremden Ländern spielen. Egal, ob Perigeux oder die Provence in Frankreich, Sizilien oder die Toscana in Italien, Cornwall oder Oxfordshire, die Hebriden oder Island - ich verschlinge sie alle, so lange sie gut geschrieben sind. Lappland gehörte bisher noch nicht dazu, weil es offenbar kaum Bücher in deutscher Sprache gibt, die dort spielen. Deshalb bin ich ausgesprochen dankbar für diesen Krimi, der mir auf spannende Weise eine ganz neue Gegend erschließt.
Klara Nordin formuliert einfach und verständlich, baut ihre Geschichte langsam auf und macht ihre Leser erst vertraut mit den handelnden Personen, ehe sie sie mit einem Mord konfrontiert. Trotzdem hat sie meine Neugier geweckt - weniger auf die kriminelle Handlung als auf den Menschenschlag, der sie voran treibt. Von Joiken hatte ich bereits gelesen, alles andere, was sich so nördlich des Polarkreises bei den Samen abspielt, ist mir fremd. Mit diesem Buch, so hoffe ich, wird das nicht so bleiben. Immerhin scheint sich schon anzudeuten, dass es mit dem Tod des 19jährigen Emil, der als Gelähmter auf dem Motorschlitten über den zugefrorenen See fahren wollte und dabei in ein Eisloch stürzt, irgend etwas auf sich hat. Warum aber einen jungen Mann töten, der in seinem Zustand sicherlich niemandes Hass auf sich ziehen konnte? Ich wüsste gern, wie sich der Fall entwickelt.