Beschauliches Lappland

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girasole Avatar

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Ich lese Krimis aus dem Norden sehr gerne, deshalb war ich sehr gespannt auf den neuen Schauplatz: Lappland – Jokkmokk am Polarkreis

Zur Story:
Zuerst verunglückt Emil an seinem 19. Geburtstag tödlich. Er war nach einem Autounfall, bei dem seine Mutter verunglückte, querschnittsgelähmt und hatte deshalb eine Spezialanfertigung eines Motorschlittens. Mit diesem stürzt er in ein Loch im Talvatis-See. Einige Wochen später wird sein Freund Lucas ebenfalls an seinem 19. Geburtstag umgebracht. Er wird geschlachtet wie ein Rentier. Der Dritte in ihrer Clique, Per-Ante, bekommt es mit der Angst zu tun.

Linda Lundin, die neue Kommissarin ist soeben angekommen und muß gleich ermitteln. Ihr zur Seite stehen die Polizeiinspektoren Margareta Mattson und Bengt Karlsson. Das Privatleben der Drei bekommt genügend Raum, um sie etwas näher kennenzulernen und zu beschnuppern. Ihre dienstlichen Nachforschungen gehen zuerst einmal in das private Umfeld von Lucas. Welche weiblichen Bekanntschaften hatte er und vor allem woher stammt sein erstaunliches Geldvermögen?

Die Journalistin Julla hält sich derzeit im Dorf auf. Durch sie und ihre Recherchen zu ihrem neuen Buch über samische Medizin erfährt der Leser so ganz nebenbei viel Interessantes aus dem Leben der Samen, ihre Gebräuche, alles rund um das Thema Rentier und die Natur. Bei diesen Passagen merkt man die Liebe der Autorin zu ihrer neuen Wahlheimat Lappland, sie nimmt den Leser förmlich mit auf eine Entdeckungsreise.

Einzelne Bewohner werden befragt und vor allem auch ihre Beziehungen untereinander werden beschrieben. Dabei wird klar, daß auch im hohen Norden nicht nur Harmonie herrscht, sondern es Eifersucht, Seitensprünge, Haß, Rache und Geldgier gibt. Der Leser hat nun genügend Zeit, mitzurätseln. Zum Finale haben das Tempo und die Spannung zugelegt und auf der letzten Seite gibt es tatsächlich noch eine Überraschung.

Es war kein Krimi bei dem einem der Atem stockt, sondern es war eine ruhige Geschichte, bei der die Atmosphäre und die Natur eine große Rolle gespielt haben. Das Buch lässt sich flüssig wegschmökern und ich fühlte mich gut unterhalten. Richtig gepackt und überzeugt hat es mich nicht, dafür war es mir zu betulich.