Jokkmokk

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fredhel Avatar

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Die Autorin, Klara Nordin, ist in Deutschland geboren, aber lebt schon seit vielen Jahren im schwedischen Lappland. Sozusagen als Insider fängt sie die Atmosphäre von Jokkmokk am nördlichen Polarkreis ein. Hier wurde ein Jugendlicher bestialisch ermordet. Linda Lundin, die neue Hauptkommissarin, muss sich erst an die Mentalität der Samen gewöhnen. Doch obwohl dieser Roman "Totenleuchten" vom Verlag als ein "Lappland-Krimi" unterbetitelt wird, handelt es sich in meinen Augen fast noch mehr um eine Schilderung des Lebens in Lappland, denn die Hauptperson ist die junge Journalistin Julla, die eine Reportage über die Medizin der Samen schreiben soll. Sie wird schnell in das Gemeindeleben mit einbezogen und durch sie lernt der Leser die Verdächtigen sozusagen von der privaten Seite her kennen. Man tappt bei der Mördersuche genau wie die Polizei lange Zeit im Dunkeln und die Auflösung ist wirklich überraschend. Der Epilog setzt dann noch ein ganz pointiertes I-Tüpfelchen obenauf.
Mir hat dieser Roman gut gefallen. Einerseits, weil er durchgängig, ganz ohne Längen spannend ist, und zum Anderen, weil dieser exotische Schauplatz so real geschildert wird und die Menschen einem schnell vertraut werden. Ich finde auch, dass der KiWi-Verlag mit der Umschlaggestaltung einen guten Griff getan hat. Die Farbgebung in Eisblau mit den Rentieren auf der verschneiten Weide fängt die Winterstimmung in Jokkmokk gut ein, und sorgt zugleich dafür, dass das Buch im Laden aus der Masse heraussticht.