Morde am Polarkreis

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gisel Avatar

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Jokkmokk am Polarkreis. In kürzester Zeit sterben zwei junge Menschen, Freunde, einer davon ermordet, abgeschlachtet wie ein Rentier. Linda Lundin hat gerade ihren neuen Job als Hauptkommissarin in Nordschweden angetreten. Gemeinsam mit ihren Kollegen Bengt und Margareta nimmt sie die Ermittlungen auf.
Das Interessante an diesem Buch ist die Umgebung, denn das Geschehen findet im kulturellen Umfeld der Samen statt, in einer eisigen Kälte, eine Umgebung, die wir in Mitteleuropa eher selten kennengelernt haben. Mit Hilfe zweier „Neuen“ in diesem Umkreis, nämlich der Kommissarin Linda Lundin, die aus Südschweden hierher versetzt wurde, und der Journalistin Julla erhält auch der unbedarfte Leser einen guten Einblick in das Leben der Samen am Polarkreis, ist fasziniert von dem alltäglichen Umgang mit Motorschlitten und dem selbstverständlichen Leben im eisigen Schnee. Die privaten Probleme der ermittelnden Kommissare lassen ein äußerst sympathisches Bild von ihnen entstehen, doch treten sie eher in den Hintergrund und behindern nicht den Kriminalfall an sich.
Nicht gefallen hat mir die Auflösung. Das Motiv des Täters hat sich mir nicht wirklich erschlossen, seine Veränderung ist mir zu sehr an den Haaren herbeigezogen. Doch der flüssige Schreibstil erleichtert das Lesen, ich habe das Buch innerhalb eines Tages ausgelesen.
Alles in allem ein vielversprechendes Debüt mit Entwicklungspotenzial.