Rentierkrimi

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tine_1980 Avatar

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Julla kommt für einen Bericht über die Medizin der Samen(eine Gruppe von Menschen in Lappland) ins beschauliche Jokkmokk am Polarkreis. Doch ganz so beschaulich ist es auch hier nicht mehr, als Lucas, der Freund von Per-Ante und Emil, der kurz zuvor tödlich verunglückt ist, erstochen aufgefunden wird. Es ist für die ortsansässige Polizei nicht einfach mit dem Mord zurecht zu kommen, da es sowas noch nicht gab und sie auch mit sehr wenig Leuten besetzt sind.Zum Glück wird zu diesem Zeitpunkt die taffe Hauptkommisarin Linda Lundin nach Nordschweden versetzt und kann dort zur Aufklärung beitragen. Es kommen doch einige Geheimnisse des Ortes zutage, die man so nicht vermutet hat und bis kurz vor dem Ende des Buches kann man keinen bestimmten Täter bestimmen, denn es hätten mehrere Menschen ein Motiv.
Das Cover ist mit einer Herde Rentieren bestückt, die in diesem Buch eine wichtige Rolle spielen, wenn auch eher wegen der Art und Weise des Mordes. Das Buch ist superschnell durchgelesen, es wird nicht von bestialischen Morden berichtet, aber die Spannung bleibt doch vorhanden und man fiebert mit, warum Lucas sterben mußte, woher er das viele Geld hat, was es mit seiner Geliebten auf sich hat und wer am Ende der Täter war.
Die Gegend kann man sich sehr gut vorstellen, so beschaulich wie es beschrieben wird, wäre es bestimmt ohne den Mord eine sehr schöne Gegend, wenn man die Kälte mag, um Urlaub zu machen.
Margareta und Bengt sind sehr symphatisch beschrieben, die Sorgen Margaretas, ob sie ihrer Tochter genug Zeit und Aufmerksamkeit schenkt, Bengt, der völlig vor den Kopf gestoßen wird, als er erfährt, daß Lucas sein Sohn aus einer lange zurückliegenden Affäre ist. Linda, die einerseits total taff ist, den Bürgermeister vor den Kopf stößt, vielleicht bei dem ein oder anderen aneckt, aber andererseits mit ihrer Schwangerschaft total zart daherkommt. Zusammen sind sie ein super Team und kommen doch nach und nach auf die richtige Spur. Julla, Satu und Per-Ante spielen ihre Rolle auch super, Julla, die sich doch ein bißchen in die Gegend verguckt, die Satu eher wie eine Oma empfindet und Satu, die sich Sorgen um ihren Enkel macht, die Julla auch liebevoll in ihr Haus aufnimmt und Per-Ante, dem man anmerkt, daß er mit der ganzen Situation völlig überfordert ist, der nicht mehr versteht, warum all die wichtigen Personen um ihn herum sterben und sich einigelt, um am Ende doch zu verstehen, wie es soweit gekommen ist.
Obwohl ich eigentlich solche Krimis aus Norwegen/Schweden/Finnland nicht so gerne mag, hat mich dieses Buch total begeistert. Es ist flüssig geschrieben, die Charaktere, wie auch die Landschaft sind super beschrieben, es hält sich in Grenzen mit den dort typischen Ortsnamen, bei denen ich mir sonst immer schwer tue, es spielt einfach in einem kleinerem Rahmen.
Ich würde mich sehr freuen, ein weiteres Buch dieser Autorin zu lesen.