Abwarten, wie viel Salz in der Suppe ist

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suse9 Avatar

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Hier ist alles möglich: "Totenpfad" könnte ein spannender Thriller mit einer intelligenten Protagonistin oder ein klischeereicher Mainstreamroman sein.

Elly Griffiths versteht es, mit den ersten Seiten ihres Buches, mein Interesse zu wecken. Ruth ist mir sehr sympathisch. Sie sieht ihrer Lebenssituation offen ins Gesicht, auch wenn sie nicht mit ihr zufrieden ist. Da sie aber nichts ändern will oder kann, arrangiert sie sich. Sie lebt, wo und wie sie will, hat scheinbar nicht so viele Freunde, trotzdem Humor und verzichtet - da sie etwas füllig ist - auf bunte Kleidung (Warum eigentlich?). In ihrem Beruf als Archäologin ist sie erfolgreich und unterrichtet an der Uni, weshalb sie auch als Expertin zu einem Knochenfund in den Salzwiesen hinzugezogen wird. Vor ca. 10 Jahren bei Ausgrabungen am selben Ort kamen noch Erik und Paul in ihrem Leben vor. Dass sie jetzt nicht mehr präsent zu sein scheinen, weckt meine Neugierde.

Der Schreibstil der Autorin ist ansprechend und leicht verständlich, ohne simpel zu sein. Die versteckte Ironie gefällt mir außerordentlich gut und ich erwarte einen packenden Roman, der auf Superhelden verzichtet. Der unfreundliche Inspector wird sich ja wohl nicht noch als einer entpuppen oder  sich gar noch in Ruth verlieben? Hoffentlich werde ich nicht enttäuscht.