anders als erwartet

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hoonili Avatar

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Ich hatte mich sehr gefreut, dass ich dieses Buch vorablesen durfte. Die Leseprobe fand ich sehr spannend und dementsprechend hoch waren meine Erwartungen an das Buch.

Maria Krause, Rechtsmedizinerin, hat eine eigenartige Persönlichkeit. Sie trinkt zu viel Alkohol, hat spezielle Sex-Vorlieben und ist eine Einzelgängerin. Sie wird mit dem Fall eines jungen Mädchens vertraut, welches getötet wurde. Das Mädchen hat eine Verfärbung am Hals, welche normalerweise durch ein Lepra-Medikament hervor gerufen wird. Allerdings gab es seit ungefähr 100 Jahren keinen Lepra-Fall mehr in Dänemark. Wie kann das also sein?! Als eine zweite Leiche auftaucht, mit den gleichen "Symptomen", glaubt Maria ihre Tochter wieder zu erkennen. Dabei hat sie keine Tochter. Sie hat vor vielen Jahren eine Abtreibung gehabt. Aber in ihrer eigenen Welt glaubt sie daran, dass das Mädchen lebt. Das Privatleben der Rechtsmedizinerin spielt eine große Rolle im Buch, wodurch die Morde immer wieder in den Hintergrund rücken. Es ist recht schwer, sich hier einzufinden und eine Spannung aufzubauen. Maria Krause wollte mir auch leider nicht sympathisch werden, sie ist mir einfach zu suspekt in ihrer "eigenen Welt". Die Tagesbucheinträge des Mörders lockern die Story etwas auf, hier ließ es sich leichter lesen. Es wird ausführlich geschildert wie der Mörder denkt und man erfährt nach und nach, was ihn zu den Morden angetrieben hat. Aber auch er lebt in einer Art "Phantasiewelt".

Alles in allem hatte ich etwas mehr erwartet. Teilweise hat es sich sehr hingezogen und auch die Tatsache, dass mir Maria nicht sympathisch wurde, machte es nicht einfach. Einsame spitze ist das Cover, aber das ist nun mal leider nicht das Wichtigste. Mir hat dieses Buch zu wenig Spannung, ist teilweise zu ausführlich geschrieben. Weniger ist manchmal eben mehr!