So ansprechend ich die LP fand, umso enttäuschender war der Roman selbst. Die Rechtsmedizinerin Maria Krause, die in einer Fantasiewelt lebt, wirkt nach außen eigenbrödlerisch. Dies hatte bei dem Leseausschnitt ihren besonderen Reiz. Im Roman blieb davon nicht viel übrig. Die Krause hatte sich eine Fantasiewelt aufgebaut, da ihr Leben nichts lohnenswertes bot. Sie lebte ihre sexuellen Vorlieben in der Fantasie. Als sie einer Vergewaltigung zum Opfer fällt und ein Kind aus der Vergewaltigung abtreibt, weil sie meint, dem Druck der Allgemeinheit nachgeben zu müssen, lebt das Kind in ihrer Fantasie weiter. In der Realität wird Frau Krause Rechtsmedizinerin. Aktuell wird sie gleich mit zwei Morden konfrontiert. Die Leichen sind bestialisch zugerichtet. Parallel wird das Tagebuch eines Mannes vorgestellt, der seine Lust mit seiner Mutter auslebte und für den es seinen eigenen Reiz hat, Tiere und Menschen zu quälen und zu unterwerfen. Ich muss gestehen, dass ich das Buch nach der Hälfte weglegen musste. Den einzelnen Erzählsträngen fehlte es an Systematik.Die Erzählweise war mir zu reißerisch, der Zweck erschloss sich mir nicht. Was mich bereits bei der LP gestört hat, das Cover, passt letztlich zu dem Gesamteindruck des Thrillers. Weniger wäre mehr. Ich werde zum ersten Mal ein Buch nicht zu Ende lesen.