Oyinbo

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Kurze Inhaltszusammenfassung:
Dr. Maria Krause ist keine gewöhnliche Rechtsmedizinerin, sie lebt ein sehr extravagantes und gefährliches Leben und kombiniert Alkohol mit Schlaftabletten, obwohl sie Bereitschaftsdienst hat, trotzdem ist sie gut in ihrem Job. Eine Mordserie mit sehr jungen Mädchen, die brutal ermordet und zerstochen wurden, belastet Dr. Krause sehr, da sie in der Leiche eines Mädchens ihre vermeintliche Tochter Emilie, die sie vor langer Zeit nach einer Vergewaltigung abgetrieben hat, zu sehen glaubt. Durch ihre emotionale und persönliche Involviertheit gerät sie beruflich in Schwierigkeiten und bringt sich durch das Ausleben ihrer sexuellen Vorlieben in Lebensgefahr, bis nur noch ihre Freundin Nkem zu ihr hält.

Meine Meinung zum Buch:
Das Buch dreht sich hauptsächlich um die Hauptakteurin Dr. Maria Krause und ihr extravagantes, gefährliches Leben, die Ermittlungen um die ermordeten jungen Mädchen treten dadurch ein wenig in den Hintergrund. Dr. Krause ist beruflich eine ausgezeichnete Rechtsmedizinerin und in ihrem Privatleben durchlebt sie sehr gefährliche sexuelle Phantasien, indem sie sich nachts in Parks mit ihr unbekannten Vergewaltigern verabredet. Außerdem ist sie abhängig von Schlaftabletten, dem Alkohol nicht abgeneigt und hat eine „Phantasietochter“ namens Emilie, das sie vor achtzehn Jahren nach einer Vergewaltigung schwanger wurde und danach dieses Kind abgetrieben hat. Es ist teilweise sehr schwierig auseinanderzuhalten, was sich wirklich abspielt und wann die Phantasie mit Dr. Krause durchgeht. Aufgrund ihres verschlossenen und missmutigen Charakters ist sie auch bei ihren Kollegen nicht besonders beliebt und es war auch für mich als Leser des Buches schwierig Sympathie für Maria Krause aufzubringen. Ihre einzige und beste Freundin Nkem hält immer zu ihr, egal was geschieht, obwohl sie sie als „oyinbo“ bezeichnet, was in etwa bedeutet, dass sie nicht mehr alle Tassen im Schrank hat und da kann ich Nkem nur zustimmen!

Titel und Cover:
Der Titel „Totenzimmer“ passt meiner Meinung nach nicht optimal zum Buch, hier hätte ich mir mehr Bezug zum Inhalt gewünscht. Der Begriff wird lediglich im letzten Drittel des Buches kurz erwähnt. Das Cover hingegen finde ich optisch sehr ansprechend gestaltet und es ist durch die Schnitte im Papier, durch die das glänzende Rot hindurchschimmert sehr treffend zu den Themen Rechtsmedizin, Skalpell, Blut, etc. ausgewählt worden.

Mein Fazit:
Ein etwas anderer Thriller, der zum Ende hin nicht immer ganz glaubwürdig, aber trotzdem spannend zu lesen ist mit einer Rechtsmedizinerin, deren Privatleben so außergewöhnlich und abstoßend ist, sodass es gleichzeitig auch wieder faszinierend und fesselnd ist.